Christine Macel –  Le Temps pris ….

Christine Macel au fil du temps

Christine Macel
Christine Macel

Vor wenigen Wochen erschien Christine Macel’s Le Temps pris  bei Éditions  Flammarion https://editions.flammarion.com/Catalogue/champs-arts/le-temps-pris  ISBN : 978-2-08148-708-6- als Neuauflage.
 
Macel, Conservatrice générale, cheffe du service Création contemporaine et prospective des Musée national d’art moderne – Centre Pompidou seit 2000, künstlerische Leiterin der Art Bienniale 2017 Viva Arte Viva,  erörtert in ihrem Buch die contemporären Veränderungen des Zeitbegriffs. Gegenstand ihrer Analyse sind auch Werke und Kunstschaffende.
 
Zeitliche Beobachtungen gehören zum Alltag der Kunstwissenschaftlerin, auf die monographische Ausstellungen, Publikationen, externe Kurationen zurückgehen….
 
Centre Pompidou
Centre Pompidou, Paris
 

Bisher stellte sie in Paris Jeremy ShawTakesada MatsutaniErika VerzuttiFranz West, La donation Westreich-Wagner (in Kooperation mit  Whitney Museum de New York,Co-curator in Elisabeth Sussmann), Nel Mezzo del Mezzo  (Co-curatoren Bartomeu Mari und Marco Bazzini), What we call love  Anri Sala,

Anri Sala
Anri Sala

Ziad AntarDanser sa vie, art et danse aux XX et XXIème siècles (mit  Emma Lavigne), Gabriel OrozcoLes Promesses du passé (mit Joanna Mytkowska), Philippe Parreno,  Eric Duyckaerts (Pavillon belge, Biennale de Venise), Airs de Paris, mutations dans la ville et la vie urbaine (mit Daniel Birnbaum), DionysiacSophie Calle,

Sophie Calle, Les Femmes dans les Arts
Sophie Calle
Raymond Hains, (Portrait), Biennale Lyon, Lyon
Raymond Hains, „Palissade de Skis“ (détail), Biennale Lyon, Lyon

Raymond HainsSensitiveMicropolitiques (mit Paul Ardenne), EXTRAetORDINAIRETransitEtat des lieux- Commandes publiques en France 1990-1996 (mit Laurent Le Bon) aus. 

Espace 315

 
In der Zeit zwischen 2004 und 2013 realisierte Christine Macel unter Espace 315 monographische Positionen zu Koo Jeong-A, Magnus Von Plessen, Xavier Veilhan, Jeppe Hein, Pawel Althamer, Damian Ortega, Tobias Putrih, L’Image dans la sculpture.
 
Macel stellte erstmals in Europa Erika Verzutti vor. Die Einzelausstellung der Künstlerin suchte mit ihren Exponaten Sinnlichkeit versus neomodernistische Tendenz die Auseinandersetzung anhand von Skulpturen unterschiedlicher Materialien.
 

 Vor zwei Jahren gelang ihr die grösste Rétrospektive von Franz West. Neben seinen ersten Skulpturen traf man auch auf selten präsentierte Zeichnungen.

Franz West, "Autotheater" (détail), Museum Ludwig (Portrait)
Franz West, in: „Autotheater“ (détail), Museum Ludwig
Jeremy Shaw war noch bis zum 20.April in der Galerie des Hauses zu erleben. Shaw, in frühen Jahre als DJ unterwegs, schilderte mit seinen Installationen, die sich auf die Neurowissenschaft beziehen,  multisensorische Erfahrungen. Sie erinnern an die psychedelische Kultur des letzten Drittels im zurückliegenden Jahrhundert.
 
Viele dieser Expositionen gingen unter anderem auch an andere Museen wie Tate Modern, Palermo Museo Riso, IMMA Dublin, Haus der Kunst, Sharjah Art Foundation, Magasin de Grenoble,  Irish Museum Dublin, Martin Gropius Bau, Ludwig Forum, Henry Moore College, Musée du Luxembourg,  Musée de Kaoshiung,  Hillside Gallery, Generator Art Space….
 

Neben ihren vielzähligen nationalen und internationalen Auftritte wie etwa als Directrice artistique de la Biennale d’art de Venise (2017)  Arte Viva Arte bleibt bestimmt auch der von ihr verantworte in den Giardini heimatete französische Pavillon mit Anri Sala Ravel, Ravel, Unravel in Erinnerung.

Anri Sala,"Ravel, Ravel, Unravel", (détail), Esposizione internazionale d'arte di Venezia
Anri Sala,“Ravel, Ravel, Unravel“, (détail), Esposizione internazionale d’arte di Venezia

Im Rahmen des wohl einmalig bleibenden französisch-deutschen Gebäudetauschs bespielte Anri Sala den vis-à-vis gelegenen Bau. Sala’s Beitrag tat allen gut, auch der Architektur. Das Innere schenkte kolossalen Trost über das Äussere…

Global(e)  resistance

Jetzt wird Global(e) Resistance (mit Co-curation Alicia Knock und Yung Ma) erwartet (Vernissage 15.September 2020, 18h). Gezeigt werden erstmalig Werke von Künstlerinnen und Künstler – mehrheitlich aus Afrika, dem Nahen Osten, Asien, Lateinamerika – zum Thema Kunst, Architektur, Design in einem bestimmten zeitlichen Zusammenhang. Contemporäre Strategien des Widerstandes sind Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung. Untersucht werden die Artikulation  von Ästhetik und Politik und das Verhältnis von Museum und Politik innerhalb der Welt der Kunst.

Künstlerinnen und Künstler befinden sich in der prädestinierten Situation,  gegen reaktionäre Strukturen wie etwa Rassismus, Faschismus zu opponieren. Mit ihren Möglichkeiten der Kreativität und Intellektualität  können sie Verhältnisse darstellen, Stimmungen wiedergeben und zu gleich Geist und Sinne der Bevölkerung mobilisieren.

Das Ende der Kolonisierung bescherte den unterdrückten und ausgebeuteten Staaten meist keine Zukunft in Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Die Macht der Imperialisten wurde etwa von Männern aus der alten Zeit, Religionen und korrupten Figuren übernommen, die Machenschaften fortgesetzt.  Und die suspendierten Machthaber verschafften sich durch Agenten und Agenturen (Konzerne)  Einfluss und Geltung. Den vorherigen Terror löste der nachfolgende ab. 

Die kritische und nicht opportunistische Kunst hat die Chance, sozio-politische Bedingungen zu beeinflussen, gar Prozesse der gesellschaftlichen Veränderung zu initiieren. 

Die Ausstellung präsentiert Kunstschaffende aus einer bestimmten Zeit und deren künstlerischen Äusserungen – es geht um solche nach 1960 und deren Werke ab 1990 bis heute. Aktueller lässt sich wohl kaum eine Exposition auf das Thema ein wie diese, begleitet von einem Katalog.

Elles font l’abstraction/Women in abstraction
 

Im kommenden Jahr  (5.Mai bis 6.September 2021) wird sie als Kuratorin (mit Karolina Lewandowska für den Bereich Photographie) mit einer umfangreichen multidisziplinären Ausstellung über Künstlerinnen das internationale Publikum überraschen. Zu sehen in der Galerie 1 des Centre Pompidou:  Das Thema Elles font l’abstraction/Women in abstraction. Über 100 Artistinnen aus dem 19.Jahrhundert bis in das 21. kommen zu Wort. Dazu erscheint eine 350 Seiten starke Publikation. Die Exposition gastiert danach im Herbst in Bilbao (Guggenheim).

 
Centre Pompidou
Place Georges Pompidou
75004 Paris
Téléphone 0033144781233
http://www.centrepompidou.fr
 
Öffnungszeiten
Täglich ausser Dienstag 11h – 22h 
 
Öffentliche Verkehsmittel
Métro 
11-Rambuteau
1, 11 – Hôtel de Ville
 1, 4, 7, 11 et 14 – Châtelet
Bus
29, 38, 47, 75
RER 
A, B, D – Châtelet Les Halles
 
Éditions Flammarion
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