Manifesta 13 – Le grand puzzle pour Marseille

Manifesta 2020 – Défis et opportunités pour Marseille et sa région

Marseille
Marseille

Die kommende Manifesta 13 https://www.manifesta13.org im nächsten Jahr könnte Marseille http://www.marseille.fr  Impulse für eine langfristige bis nachhaltige Entwicklung geben.
Winy Mass ( mit MVRDV https://www.mvrdv.nl und The Why Factory der Technischen Universität Delft https://www.tudelft.nl/en/education/programmes/masters/architecture-urbanism-and-building-sciences/msc-architecture-urbanism-and-building-sciences/master-tracks/architecture/programme/studios/the-why-factory/ ) wurde mit der Réalisation der Manifesta 13 beauftragt. Es handelt sich nicht um eine blosse kuratorische Tätigkeit in Sachen Kunst, keine seriell anmutenden Ausstellungen.

Der niederländische Architekt samt Équipe von MVRDV setzt sich grundsätzlich mit Frankreichs oft verkannten südländischer Kunst- und Kulturmetropole, die ihren ersten Aufwind anlässlich der Capitale Européenne de la Culture 2013 erfuhr, auseinander. Kunst kann nie sich solitär begreifen. Sie befindet sich stets im Kontext mit Menschen und Orten. Von einem Egoismus der Kunst kann ebenso nie die Rede sein, will sie von der Gesellschaft wahrgenommen werden – als Äusserung auf Verhältnisse, als Fingerzeig auf Perspektiven.

Mass setzt sich mit vorgefunden vielschichtigen Strukturen der Hafenstadt auseinander. Einige Antworten auf seine Fragen könnte das Rimini Protokoll 100 % Marseille https://www.rimini-protokoll.de/website/en/project/100-marseille geben.

Rimini Protokoll 100 % Marseille

Rimini Protokoll Marseille, Théâtre National de Marseille - La Criée, Maseille
Rimini Protokoll Marseille, (détail), Théâtre National de Marseille – La Criée, Maseille

Vielleicht geben die Resultate des Rimini Protokolls https://www.rimini-protokoll.de/  Winy Mass und seiner Équipe Aufschluss. Vor zwei Jahren stellten Helgard Kim Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel unter Beteiligung der Bevölkerung im Théâtre National de Marseille – La Criée  das Forschungsergebnis vor. Anhand verschiedener Genres der Kunst wie Film, Hörspiel, Installation und Theater forschten und realisierten sie in unterschiedlichen Régionen menschlichen Zusammenseins und kamen zu erstaunlichen Aussagen. Mit Mitteln verschiedener Präsentationsformen skizzierte das Rimini Protokoll 100 % Marseille der Status quo der Existenzen vor Ort. Hieran liesse sich partizipieren.

Die Manifesta 2020 wird sich nicht ausschliesslich auf Marseille beziehen. Andere Orte profitieren bestimmt von dem Le Grand Puzzle im kommenden Jahr –  ähnlich 2013, als die Hauptstadt des Départemant Bouche du Rhône als Capitale Européenne de la Culture für den Kunst-Parcours Nachbarn wie Aix-en-Provence und Aubagne einlud.

Aix-en-Provence, Aubagne ….

In Aix etwa konnte man sich auf den öffentlich zugänglichen Le ‚Parcours d‘ Art Contemporain‘ – L’Art – A – L’Endroi begeben – Werke von Marc Camille Chaimowicz, Rachel Feinstein, Mark Handforth, Kimsooja, Yayoi Kusama, Huang Yong Ping, Sofia Taboas, Xavier Veilhan,Thomas Houseago, dem mit Almost Human (15.März bis 14.Juli 2019) das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris http://www.mam.paris.fr erstmalig mit einer Monographie in Paris einen grossen Empfang bereitet, Franz West, vor kurzem noch mit einer viel beachteten Exposition im Centre Pompidou posthum Ehrung erfuhr oder Ugo Rondinone und John Giorno, zuletzt noch mit I  John Giorno im Palais de Tokyo zu sehen war. Den Boulevard Cours Mirabeau beglückte Yayoi Kusama mit Ascension of Polka Dots on Trees.

Yayoi Kusama "Ascension of Polka Dots on Trees" (détail), Aix-en-Provence (Cour Mirabeau)
Yayoi Kusama „Ascension of Polka Dots on Trees“ (détail), Cours Mirabeau, Aix-en-Provence (Cour Mirabeau)

Das Musée Granet stellte Orhan Pamuk, Diana Al-Hadid, Bouchra Ouizguen, Nourredine Ferroukhi, Marwan Rechmaoui, Sigalit Landau, Lia Lapithi, Fabrizio Corneli, Philippe Favier, Ilias Poulos, Sharif Waked, Georgia Spiropoulos, Abdelwahab Meddeb, Carmen Calvo, und Moataz Nasrar, aus. Vor dem Haus begrüsste Ugo Rondinone mit „I feel, you feel, we feel through each other into our selves die Gäste.

In Aubagne hielt Mona Hatoum Hof. Die Chapelle des Pénitents Noirs – Centre d’Art Aubagne widmete ihr eine Einzelausstellung, initiiert von dem Centre d’art des Pénitents noirs und FRAC Provence-Alpes-Côte d’Azur. 

Durch die Entscheidung, dass die grosse Stadt am Meer als Austragungsort der Manifesta 13 bestimmt wurde, macht die Organisation um Hedwig Fijen https://manifesta.org  deutlich, dass sie sich der sozialpolitisch-künstlerischen Verpflichtung bewusst ist, indem in Erkenntnis der Verantwortung um einen relevanten Beitrag für eine Verbesserung von Leben in jeder Hinsicht Marseille bestimmt Einflüssen ausgesetzt wird, die von Winy Mass mit Katerina Chuchalina, Stefan Kalmár, Alya Sebti, Marina Otero Verzier initiiert werden.

Bleibt zu hoffen, dass Bevölkerung und Commune das Geschenk der Manifesta  wertschätzend und dankbar annehmen.
Die nun vorgestellte Studie als Éntree und Absichtserklärung für Le grand Puzzle ist zugleich eine Offerte zur Intervention – sich zu beteiligen, ein Muss.

Manifesta 13 – Marseille – 7.Juni bis 1.November 2020

Manifesta Foundation
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Association Manifesta 13 Marseille
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13003 Marseille
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