Malen nach Vorlagen sind keine Hilfen

Malen nach Vorlagen sind keine Hilfen….

Diverses

 
Aus der Kindheit kennt man Malbücher und -hefte. Symbole aus der Natur wie Tiere, Pflanzen, Bäume oder Landschaften sollten zu Phantasien anregen, Kreativität stimulieren. 
 
In Zeiten der Einsamkeit,  Zurückhaltung, Sorgen, Ängste, Leere, gar Momenten möglicher Besinnung inspiriert, fühlen sich manche Kunstschaffende aufgerufen,  zu agieren.
Kunst ist die Stimme in (und …) der Gesellschaft. Künstlerinnen und Künstler stellen Fragen, geben Antworten. Sie sind die epochale Lebensäusserung sozialer Verhältnisse.
 
Nun schicken sich Kunst-Institutionen an, Stipendien oder Sonderfonds aufzulegen beziehungsweise Preisausschreibungen zu entwickeln, die sich mit der Situation oder den Folgen der Épidémie Covid-19 beschäftigen, um Künstlerinnen und Künstler zu helfen…..
Auswüchse einer Phantasielosigkeit oder des Opportunismus.
 
Vielleicht suchen einige nun, angeregt von diesen Ausschreibungen,  etwa aus benutzten Gesichtsmasken Kunstwerke zu machen, in weggeworfenem Mund- und Nasenschutz photographische Objekte zu entdecken, leere Strassen zu knipsen oder in maskierten Visagen Sujets für Gemälde zu finden.
Und wenn schon die Wirtschaft ihre Produkte von Getränken mit Etiketten „Corona ….“ dekoriert, will auch die Kunst mit ihren Beiträgen nicht fehlen. Die Phantasie ist bekanntlich grenzenlos, bisweilen abgründig.
 
Da scheinen sich einige ihre Bestätigung von zeitgenössischer Relevanz abzuholen. Peinliche Versuche einer Teilhabe an der Krankheit. Und an Banalität kaum zu überbieten. Gelockt von Preisen, die besser jetzt der von Existenz bedrohten Communauté d’artistes  zukäme.
Es ist der sehr bedenklicher Versuch etwa von Stiftungen, an der vom Virus geplagten Epoche zu profitieren: Ein wahres Eingestehen von Missverständnis bis Ahnungslosigkeit, was Kunst bedeutet.
 
Künstlerinnen und Künstler bedürfen keiner Vorgaben und Vorlagen, wollen sie nicht in die Rolle nützlicher Idioten schlüpfen, gar Gefälligkeiten erfüllen. 
 
Kunst hilft  – und Kunstschaffende bedürfen der aufrichtigen, empathischen Hilfe, jetzt !