Foire Internationale d’Art Contemporain (FIAC) Très coloré, trop coloré …..
Ohne Zweifel, der Foire Internationale d’Art Contemporain (FIAC) http://www.fiac.com kann man an Struktur, Erscheinungsbild und Eleganz keine Einschränkung vorhalten. Dass allerdings nicht selten Galerien mit Exponaten aufwarten, die eher für die Besuchsgruppe aus dem Bling-Bling-Milieu gedacht sind, forciert beeinflusst sehr die Qualität. Dennoch – ein empfehlenswerter Besuch!
Vor vielen Jahren bestimmte die Kunstmarktleitung einmal, dass jede Galeristin beziehungsweise jeder Galerist ausschliesslich mit einer Künstlerin (oder einem Künstler) den Stand bestreiten darf.
Gewiss, manche der Kojen unter der Kuppel des Grand Palais vermitteln den Eindruck eines bunten Wühltisches in einem Kaufhaus. Dass gar oft einzelne Exponate gar keinen Entfaltung erfahren, insgesamt ein guter Überblick auch dadurch verhindert wird, kann letztlich nicht im Sinne potentieller Kundschaft sein.
Zu viel Buntes schafft zwar ein Markenzeichen, ist aber auf Dauer nicht hilfreich, auch wenn es dem Zeitgeist entspricht und den Massengeschmack trifft, mehr auch nicht.
Der Vergleich liegt nahe: Wie Modeboutiquen, die unter penetrantem Einsatz von unerträglicher lauter Musik ihre Kundschaft zu akquirieren versuchen und die Umwelt nerven, so heuerte die Galerie Gmurzynska http://www.gmurzynska.com Alexandre de Betak für die Gestaltung ihrer Koje an.
Mittig der in rot getünchten Galerie steht ein begehbarer Turm von nicht gefüllten Feuerlöschern, umrahmt von Kunst, die sich dem Thema Feuer widmete. Exponate stellen die Komparserie des Geschehens dar. Ob da etwa Yves Klein oder Otto Piene mitgespielt hätten? Da scheint der Kunst die Autonomie als Aussage abgesprochen worden zu sein……
Monographien
Vor vielen Jahren wurden anlässlich einer FIAC nur Galerien mit monographischem Programm zugelassen.
Doch es gibt sie noch die Galerien, die sich auf eine Artistin (oder einen Artisten) konzentrieren. Je nach Wahl der Werke, lassen sich Entwicklung aufzeigen oder Epochen beschreiben.
So wie bei Kader Attia http://nagel-draxler.de , Robert Colescott https://www.blumandpoe.com , Nicole Eisenman https://antonkerngallery.com , Thilo Heinzmann https://www.neugerriemschneider.com, Alicja Kwade http://www.303gallery.com …..
Aber die Halfpipe von Raphaël Zarka http://michelrein.com , auf der sich Rollbrettfahrer ertüchtigen können sowie ähnlich die farbigen Markierungen von Lang / Baumann http://www.loevenbruck.com zwischen Grand Palais und Petit Palais – beide gehören zu FIAC Projects, beide so wichtig wie ein Kropf ….
Dagegen sind solche Angebote aus dem diesjährigen begleitenden Programm – in Kooperation mit mk2 Paris – relevant: Filme wie Take me (I’m yours), Philippe Parreno, Joan Jonas und 14 rooms von Heinz Peter Schwerfel http://www.artcorefilm.com (Live Art ARTE) und vorgestellt von Hans Ulrich Obrist. Sehenswert unbedingt. (Entrée: Rotonde Alexandre III)
2019 …. (17. bis 20.Oktober 2019)
Foire Internationale d’Art Contemporain (FIAC) – bis 21.Oktober 2018
Grand Palais
Avenue Winston Churchill
75008 Paris
http://www.fiac.com
Métro ligne 9 . Franklin D. Roosevelt
Bus: lignes 28, 42, 52, 63, 72, 73, 80, 83, 93
Bus à Gare du Nord ligne 42 – Champs-Elysées-Clemenceau