Documenta 14 – …. weg von Kassel

Documenta 14
Documenta 14

Documenta 14 – gewollt und nicht gekonnt….  – oder lernen von wem ?

Die Idee mit Athen schien verlockend, solidarisch und sympathisch, wäre es ausschliesslich bei diesem Ausstellungsort geblieben.
Doch letztlich kam es, wie zum Teil befürchtet, von allem zu viel …. in Kassel’s Documenta 14 https://www.documenta.de .

Auffallend und ohne Zweifel künstlerische Beiträge relativ politischen Inhalts. Vom Elend der Flüchtigen bis zur Kapitalismus-Kritik. Die aber in einem Slogan-Marathon mündete. Das macht nachdenklich.
Wie wurden Künstlerinnen und Künstler für eine Teilnahme an der Documenta 14 gewonnen? Was motivierte sie?

Dass sogenannte „unbekannte“ Kunstschaffende ihren Auftritt erhielten, die für den Kunstmarkt weder als Köder gelten beziehungsweise als zukünftige Kaufofferten gehandelt werden könnten, stimmte zunächst positiv. Ob „arrivierte“ für dieses Spektakel hätten akquiriert werden können?

Marta Minujin, Documenta 14
Marta Minujin, „The Panthenon of Books“, (détail), Documenta 14

Pot-pourri  wie ein Platz gefüllt mit Transparenten, mit Sprüchen, Postulaten und Appellen, mehr aber auch nicht …. – oder was veranlasste die kuratorische Clique, dermassen Exponate dem Publikum zu präsentieren?
Ohne Zweifel, es wird etwas geboten, sieht man von Publikumsmagneten, dem kitschigen „Neuen Panthenon“ (von Marta Minujin), dessen Säulen an Frühlingsrollen (à la littéraire) erinnern, ‚mal ab. Ähnliches betrifft den mit einem Bibelzitat dekorierten Obelisken (Olu Oguib). Nette Geste, anrührend und mehr auch nicht.
Andererseits entgehen im Kasseler Einerlei und Vielerlei so bedeutenden Beiträgen wie dem von Ahlam Shibli Aufmerksamkeit und empathische Beachtung.
In Kassel wurde geklotzt im Scheine etwa einer Kapitalismuskritik, die letztlich Litaneien-artig daherkam, weil’s vielleicht „chic“. Kritik an diesem Wirtschaftssystem, d’accord – aber fundiert und mit Konsequenzen (…von den Aposteln der Kunst-Documenta 14 zu erfahren, wie sie es denn mit Instanbul’s Biennale 2017 halten werden, wäre auch interessant).

Documenta 14
Documenta 14 …..

Weg mit dem Kapitalismus

Weg mit dem Kapitalismus nicht nur am 1. Mai sondern auch danach …. Die kunstvermittelnde Équipe hätte zunächst die Auseinandersetzung mit Inhalten von Klassikern wie Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonnparte bis  Was tun? suchen mögen, statt sich mit Flüchtlingsbooten zu schmücken oder im Scheinwerfer des die Menschheit drangsalierenden weltbeherrschenden Ausbeutungssystems zu sonnen.

…. man hält Hof  – oder feierliches Completorium 

Documenta 14
Documenta 14 ?

Vergleiche mit Documenta und Skulptur Projekte Münster 2017 hinken kolossal. Dennoch war nach dem Besuch der Kasseler Unternehmung die Visite in Münster eine niveauvolle Wohltat. Mit künstlerischem Anspruch, Gefühl und Intellekt wurde diese Veranstaltung von dem kuratorischem Trio mit Fortune geschultert, während in Kassel das Kollegium seine diffusen Politideen den Artistinnen und Artisten oktroyierten. Auch wenn angeblich der als Resonanz zählende Parameter hinsichtlich Umfang der Visitationen in Kassel grosse Zahlen auswirft, hat das keine Aussagekraft. Wird mit dieser Documenta hoffentlich über deren Zukunft endlich reflektiert? Auch die Masse an künstlerischen Beiträgen ist weder bekömmlich noch sinnvoll.

Perspektiven ….

Piotr Kowalski: Perspective Dhuizon
Piotr Kowalski, „Perspective Dhuizon“, Documenta 14

Mit dieser Documenta ist eine Inventur dringend geboten. Sich auf die Historie früherer Documenta-Kunstereignisses zu berufen, schützt nicht vor postpubertären Verhaltensweisen.

Schicksal als Chance….

Documenta 14 – Kassel bis 17.September 2017
Friedrichplatz 18
34117 Kassel
Telephon 0049561707270
Telefax 00495617072739
https://www.documenta.de

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