Antoine de Galbert – Le fonds de soutien aux artistes

Antoine de Galbert – Le fonds de soutien aux artistes: La perspective ….

Antoine de Galbert, La Maison Rouge, Paris , Collectionneurs d'art
Antoine de Galbert

La Maison Rouge, Fondation Antoine de Galbert, Paris
La Maison Rouge,  Paris

Antoine de Galbert, 1955 geboren,  widmete sich dem Studium der Politikwissenschaften, entwickelte schon früh eine Faszination für zeitgenössische Kunst, eröffnete damals in Grenoble eine Galerie und gründete 2004 la maison rouge http://lamaisonrouge.org .  Den Auftakt  machten L’Intime, gefolgt von Anthony Mccall und  Central Station – Collection Falckenberg.

Station - Collection Harald Falckenberg", La Maison Rouge, Paris
Harald Falckenberg, „Central Station – Collection Harald Falckenberg“, La Maison Rouge, Paris
Sein Wunsch, in die Kunst und seine Sammlung auch das kunstinteressierten Publikum einzubeziehen, führt de Galbert zu der Stiftung.
 

Das Haus allerdings diente nicht dazu,  Antoine de Galbert’s umfangreiche Collection zu präsentieren. Lediglich zum 10. jährigen Jubiläum kredenzte er sich und der Kunstgemeine eine Sammlungsschau Le mur
la collection Antoine de Galbert .

 Le mur – la collection Antoine de Galbert

Markus Schinwald „Muffler“ (l.o.l.), David Lynch „Distorded Nude #24“ (l.o.r.), Fabien Verschaere „Sans titre“ (l.o.m.), Joel Peter Witkin „Self-portrait“(l.o.r.m.), Vidya Gastaldon „Cœur Flamoyant“ (l.m.u.), Pierre Yves Bohm „Tatoueur aéronaute“(r.), Albert Moser „Sans titre“ (m.u.), in: „Le Mur – œuvres de la collection Antoine de Galbert“,  (détail),  La Maison Rouge, Fondation Antoine de Galbert, Paris

Den Ausstellungsaufbau beziehungsweise die Kuration gab Antoine de Galbert in die Hände von Methodé Monte Carlo ( G =  E (g(X)) = ∫ g (x) ƒx (x) dx). So ungewöhnlich diese Kunstsammlung, Exposition, so besonders ihre Architektur. Ebenso einmalig wie dieses Kunsthaus war es auch, sich einem Computerprogramm zu bedienen, um einer Ausstellung mit deren Kunststücken und ihren Artistinnen und Artisten gerecht zu werden Mehr als nur ein Ausstellungskatalog war das sehr zu empfehlende leporelloartig gestaltete Buch – Kunstwerk und Dokument https://fondationantoinedegalbert.org/produit/le-mur-la-collection-antoine-de-galbert/ .

Mithin schloss sich damit auch der Kreis, dem eigenen Anspruch an die Kunst-Sammlung Referenz zu erweisen, der resultierenden Verpflichtung und sozialen Verantwortung  engagiert  zu entsprechen und die Partizipation einer interessierten Öffentlichkeit zu ermöglichen. 
De Galbert ist nicht ein Kunstsammler mit traditionellem Habitus. Er liess und lässt die Gesellschaft an seiner Liebe zur Kunst teilhaben.
In der Vergangenheit beehrte de Galbert durch seine außerhäuslichen Aktivitäten  Berlins  me Collectors Room Stiftung Olbricht  mit My Paris – Collection Antoine de Galbert in Berlin https://www.me-berlin.com/my-paris-collection-antoine-de-galbert/ , wo er von Oktober 2011 bis Januar 2012 dem dortigen Publikum den Blick auf einen Teil seiner Kunstwerke ermöglichte.

Auch bereicherte Antoine de Galbert mit seinem Beitrag, der Installation von Gelitin  Operation Rose,  2010  die Schau Neugierig ? Kunst des 21.Jahrhunderts aus privaten Sammlungen  der Bundeskunsthalle  https://www.bundeskunsthalle.de/index.html   – Kurator Rainald Schumacher, Ausstellungsleitung Susanne Kleine.

Das nicht selten im Kunstmilieu festzustellendes Auftreten der Selbstdarstellung, sich dauern produzieren zu müssen, ist de Galbert absolut fremd. Auffallend dagegen seine Bescheidenheit, stilvoll zurückhaltend, charmant. Der Kunst, den Kunstschaffenden stets Vortritt zu lassen –  darum geht und ging es Antoine de Galbert. Und so kam es im Laufe von über zehn Jahren, dass er immer wieder andere für die Curation gewann. Und immer wieder waren die Ausstellungen nahe der Bastille ein Ereignis. Nicht Mainstream, nicht Marktkonformität, nicht Kunst als Ware oder Ware als Kunst zu zeigen, nichts davon spielte sich in den Räumen des Kunsthauses ab. Themen wie auch Kunstschaffende, sozial-kritische und politische, philosophische und poetische – man spürte den gelebten Anspruch des Hausherrn. Wunderbar.

Les recherches  d’un chien

Thomas Hirschhorn, "Spin Off" (détail), Fondation Antoine de Galbert, Paris
Thomas Hirschhorn, „Spin Off“ (détail),  „Les recherches  d’un chien“,  (détail), Fondation Antoine de Galbert, La Maison Rouge, Paris Paris

So etwa auch anlässlich der Exposition Les recherches  d’un chien, die er zusammen mit vier Stiftungen, Mitgliedern der Foundation of Arts for a Contemporary Europe (FACE) gestaltete. Es handelte sich um DESTE Foundation (Athen / Griechenland), Ellipse Foundation (Cascais / Portugal), Fondazione Sandretto Re Rebaudengo (Turin / Italien), Magasin 3 (Stockholm / Schweden) – und La Maison Rouge (Paris / Frankreich).

Dass sich Antoine de Galbert entschloss, vor zwei Jahren sein Engagement  la maison rouge zu beenden, bedauerte die internationale Kunstgemeinde sehr. Seine Beweggründe allerdings waren verständlich und nachvollziehbar.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, der nach Veränderung in verschiedener Hinsicht ruft. Und es gehört zu einer gradlinigen Persönlichkeit, diesen zu erkennen und sich zu entscheiden.
 
La Maison Rouge Paris, Eric Pougeau "Fils de pute"
Eric Pougeau, „Fils de pute“, La Maison Rouge, Fondation Antoine de Galbert, Paris
 
Antoine de Galbert wirkt mit seiner Fondation weiter – zur Föderung der Künstlerinnen und Künstler, der Kunst – und für die Gesellschaft – international. Mehr als ein Trost gewiss.
 
Bereits im vorigen Jahr stellte das Musée de Grenoble   http://www.museedegrenoble.fr  die persönliche Sammlung de Galbert’s https://fondationantoinedegalbert.org   aus. 
 
Le fonds de soutien aux artistes
 
Und nun ruft Antoine de Galbert zur Unterstützung der Künstlerinnen und Künstler auf. Sie sind auf vielfältige Art von den Auswirkungen der Épidémie Covid 19 betroffen.
De Galbert rief einen Fonds ins Leben. Diese Hilfen sollen die Kunstschaffenden direkt erreichen  https://fondationantoinedegalbert.org/fondation/actions/fonds-de-soutien-aux-artistes/ .
 
Deswegen ist der Aufruf des fonds de solidarité an d’associations culturelles oder de collectifs d’artistes adressiert. Sie sind mit den Lebensumständen ihrer Kolleginnen und Kollegen vertraut, stehen in Kontakt und wissen ob der Relevanz direkter Unterstützung. Es geht weder um die Finanzierung von Kunstvereinen noch  um den Ankauf von Kunstwerken. Die Möglichkeit einer Untertützung des fonds de soutien aux artistes durch Kunstinteressierte und Mäzene ist gegeben. Erkundigungen sind zu richten an: camillemaufay@fondationantoinedegalbert.org
 
Die Initiative von Antoine de Galbert ist perspektivistisch. Der fonds de solidarité fördert sowohl associations culturelles oder collectifs d’artistes als auch durch die hierbei beteilgten Institutionen einzelne sich in Not befindenden Künstlerinnen und Künstler und zugleich. Somit erfährt die Kunstszenen in Zeiten bitterer Not Solidarität auch untereinander.
Antoine de Galbert’s Initiative hebt sich kolossal von üblichen  gut-gemeinten Angeboten ab, die sich letztlich und lediglich in einer Individualität verlieren und deren Auswirkungen nicht unbedingt die so wichtige Solidarität innerhalb der Kunstszene tangieren – besonders jetzt. Das Vorhaben von de Galbert hat Weitsicht. Grossartig!
 
Antoine de Galbert