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Anri Sala – Le temps qui reste …. maintenant
Anri Sala – Musée d’Art Contemporain du Luxembourg: Une magnifique, sensuelle et politique exposition!
Anri Sala – Le Temps coudé
Unvergessen Ravel, Ravel, Unravel – Anri Sala’ Beitrag (Commissaiere Christine Macel) für Frankreich zur Esposizione internazionale d’arti di Venezia ….
Was Anri Sala im Musée d’Art Contemporain du Luxembourg http://www.mudam.lu künstlerisch audio-visuell geschaffen hat, mag im ersten Moment zum Träumen einladen. Verführerisch in jeder Hinsicht. Doch schon der Titel seiner auf zwei Etagen präsentierten Werke
fordert. Und das ist gut so.
Mit seinen Filmen und der Musik verbindet Sala Themen. Sie behandeln Architektur und Raum, Klang als Erlebnis mit Hinweisen auf die Vergangenheit.
Anfängliches Träumen führt zu Reflexionen. die ausgewählten Musikstücke haben historische Relevanz, sei es etwa die Internationale, sei es die Marseillaise…. .
Parterre (Grand Hall) empfängt die Besucherinnen und Besucher mit feinen Tönen aus einem drehenden Zylinder, der an eine Spieldose erinnert. Das die Wand schmückende bedruckte Papier könnte, würde es mit Lochmustern versehen sein, eine Assoziation zur Melodievorgaben sein: All of a Tremple (Delusion / Devolution).
Die Geschwindigkeit in der Klangfolge fordert zum Innehalten auf.
The Last Ressort, ein Werk aus dem Jahr 2017 findet im Henry J. et Erna D. Leir Pavillon des Museums eine neue Interpretation.
38 Trommeln in luftiger Höhe tragen zu Wolfgang Amadeus’s Klarinettenkonzert. In die damalige Epoche fiel auch die Kolonialisierung. Die Instrumente und ihr Ort sind nicht zufällig gewählt: Symbol für Wind während der Fahrt über die Meere – und mit imperialistischen Motiven.
Take Over ist in der ersten Etage zu erleben: Internationale und Marseillaise begegnen sich in Anri Sala’s Komposition. Die Hymnen haben Verbindendes und auchTrennendes. Die beiden Filme vermitteln neue Hör- und Seherfahrung.
Auch die anderen Exponate von Le Temps coudé beziehen sich auf menschliche oder natürliche Eingriffe auf Formen, in die Zeit und zeigen Resultate von Entwicklungen, die heute die ständige Entourage darstellen.
Zu dieser sehenswerten und erlebnishaften Ausstellung, kuratiert von Suzanne Cotter mit Sarah Beaumont, erscheint eine bilinguale Publikation (Französisch / Englisch) von Peter Szendy: Coudées. Quatre variations sur Anri Sala, editiert von dem Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Kooperation mit Mousse Publishing – graphisch gestaltet von Quentin Walesch: ISBN 978-88-6749-386-9.
Anri Sala: Le Temps coudé – Musée d’Art Contemporain du Luxembourg – bis 5.Januar 2020
Conversation: Anri Sala mit Suzanne Cotter: 20.Oktober 2019, 15h30
Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
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