Nil Yalter – Qui parle ? (Museum Ludwig)

Nil Yalter – rétrospective de l’exil ….
 
Nil Yalter, Museum Ludwigr
Nil Yalter, Museum Ludwig

Nil Yalter – für den internationalen Tag der Frau, dem Start der Ausstellung im Museum Ludwig https://www.museum-ludwig.de, – die ideale Besetzung. Die Rétrospective im Museum Ludwig beweisst es. Erstmalig in Deutschland wird der gebürtigen Ägypterin eine grosses Terrain bereitet. 

Die Ausstellung, eindrücklich kuratiert von Rita Kersting, lässt das Leben der Künstlerin, die mit Paris ihr Domicil fand, Revue passieren. 

Yalter macht kein Aufhebung davon, dass sie als Frau selbstverständlich Feministin ist. Und das von ihren künstlerischen Lebensäusserungen, für die in der Türkei, wo sie aufwuchs, unter den herrschenden Verhältnissen, kein Platz wäre, auf vielfältige Art in dieser Schau im Kunsthaus am Rhein zu erfahren ist, ist unheimlich (!)  zu spüren.

Nil Yalter, Museum Ludwig
Nil Yalter, „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig

Unübersehbar etwa das Zelt in Mitten der Exposition, von Frauen erschaffen, indem der Mann lediglich geduldet war…., ein Beispiel kultureller Souveränität, die nach wie vor von Glaubensvereinen (Religionen) bezweifelt wird.

Themen des Lebens

Seit über vier Jahrzehnten setzt sich die Artistin mit Themen Exil, Frauen, Diskriminierung, Rassismus, Circoncision féminine, Gefangenschaft auseinander. Larmoyance betrifft sie nicht, auch kein Klagen – beides würde jegliche Aktivität unterbinden. Ihre Werke zeugen von einer Authentizität, fordern die Auseinandersetzung mit den politischen Verhältnissen, nicht selten in ursächlichen Zusammenhängen mit Religionen….

Chevalier d`Éon, Turkish Immigrants, Topac Ev, La Roquette, La Roquette, Temporary Dwellings, Malerei  ....
 
Die Rétrospective gliedert sich sowohl in Epochen als auch in thematische Bezüge. Yalter nutzt für die Darstellung Malerei, Video, Grafik, Photographie, Textilien, Zeichnungen.
Spuren ihres Lebens oder Spurensuche….
 
Malerei ….
 
Nil Yalter, Museum Ludwig
Nil Yalter, „Archiform – Pink Tension“ (détail), „Blue Tension“,  Circular Tension III“, „Green Tension“,( v.l.n.r.),„Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
Nil Yalter, Museum Ludwig
Nil Yalter, „Optical Cubes (r.), „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
 
Chevalier d`Éon
Transgender etwa verband sie mit Photographien über Charles d’Éon de Beaumont.
 
Nil Yalter, „Chevalier d`Éon“ (détail), „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
Turkish Immigrants
Yalter forschte in Paris bei Migrations-Familien. Auf Polaroids sind gesichtslose Menschen zu sehen.
 
Nil Yalter, Museum Ludwig
Nil Yalter, „Turkish Immigrants“ (détail), „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
Temporary Dwellings
Collagen, Polaroids …., Fundstücke einer Spurensuche in Paris, New York und Istanbul….
 
Nil Yalter, Museum Ludwig
Nil Yalter, „Temporary Dwellings“ (détail),  „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig

Topac Ev
Lebensweisen von Nomaden schildert die Künstlerin etwa durch Collagen.

Nil Yalter, Museum Ludwig
Nil Yalter, „Topac Ev“ (détail),“Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
La Roquette
Der Alltag in Gefängnis des 11.Arrondissement, veranschaulicht die Installation (Photographien, Video). Nur Gegenstände, und kein Antlitz der inhaftierten Frauen.
 
Nil Yalter
Nil Yalter, „La Roquette“ (détail), „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
Algerian marriage

Dieser Serie Yalter’s Œuvre skizziert Zeremonien zur Eheschliessung, Rituale und Rollenbilder – umgeben von orientalischen Ornamenten.

Nil Yalter
Nil Yalter, „Algerian marriage“ (détail),  „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
Rahime, Kurdish Woman
Der Weg von Rahime, ihr Leben in Armut in Istanbul, im Alter von 13 Jahren verheiratet,  mit 14 Mutter, Wege in eine relative Unabhängigkeit, ermordet von ihrem Cousin…. – die Tragik, die letztlich in und mit ihrem Tod, provoziert von der dortigen Frauenfeindlichkeit, endet.
 
Nil Yalter, Museum Ludwig
Nil Yalter, „Rahime, Kurdish Woman“ (détail), „Exile is a Hard Job“, Museum Ludwig
 
Nil Yalter’s Exponate bedeuten kein Blick zurück. Sie reflektieren die Gegenwart – ob sie bereits von über 40 Jahren geahnt hatte, was etwa 2019 die Menschheit bewegt ?
 
Der von Rita Kersting herausgegebene bilinguale, grosszügig illustrierte Katalog erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther König https://www.buchhandlung-walther-koenig.de/ .
 
Die Ausstellung wird dann vom 22.Juni bis 13.Oktober 2019 im Hessel Museum of Art, Center of Curatorial Studies, Bard College(CCS Bard) https://ccs.bard.edu .
 
 Nil Yalter „Exile is a Hard Job“ – bis 2.Juni 2019
 
Museum Ludwig
Henrich-Böll-Platz
50667 Köln
Telephon 004922122126165
Telefax 004922122124114
info@museum-ludwig.de
https://www.museum-ludwig.de
 

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10h – 18h
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10h – 22h

 
Hessel Museum of Art, Center of Curatorial Studies, Bard College(CCS Bard)
Annandale-on-Hudson
NY 12504-5000
Telephon 00 845 758 7598
Telefax 00 845 758 2442
ccs@bard.edu