Images Vevey – Festival de la photographie
Extravanganza – Hors de l’ordinaire ….
Die Anzahl von Biennalen und anderen Kunst-Festivals, speziell die der Photographie nimmt in dem Umfange zu, wie dieselbe an Niveau und Qualität verliert. Diese Auffassung wäre der Implikation in Hinblick grassierender Bilderflut geschuldet.
Vevey ….
Nun, in Vevey https://www.images.ch/fr/ gehen die Uhren völlig anders. Das Festival der Photographie (Commisaire Stefano Stoll) verfügt über langjährige Erfahrungen und Erfolge als älteste Biennale sowie auch wichtigste der Schweiz.
Aber Tradition verpflichtet. Und diese Veranstaltung tritt mit einem umfangreichen und anspruchsvollen Programm auf – den gesamten September.
Vevey, ein am Genfer See gelegener beschaulicher Ort beherbergt auch in Zusammenhang mit der Photographie einige Institutionen: Das Musée suisse de l’appareil photographique (directeur Luc Debraine) http://www.cameramuseum.ch mit einem riesigen Konvolut an Gerätschaften, das die Historie der Photographie darstellt – und das Centre d’enseignement professionnel de Vevey (CEPV) https://www.cepv.ch/. Die renommierte Hochschule ist auch Teil des Ausstellungsprogramms.
Vevey im Gewande und Glanz der Photographien ….
Viele Exposition finden ausserhalb von Gebäuden statt, etwa direkt am Genfer See, in Parks, am und im Bahnhof, an Strassenkreuzungen. Einige haben Einzug in Kunsthäuser gefunden….
Erfreulich ist die Themenvielfalt, die nie in Belanglosigkeit bis Beliebigkeit verfällt. Die Künstlerinnen und Künstler aus 19 Staaten haben viel mitzuteilen in über 60 Projekten…….
Antonia Gugala – Photographie studios
Antonia Gugala https://antoninagugala.com recherchierte die Situation in Warschau und dokumentierte dortige Fotostudios. Ihre Besuche in den Läden verband die Künstlerin mit der Anfertigung von Passbildern.
Antonia Gugale stellt diese Portraits in einem Fotostudio in Vevey aus, das nun nach 70 Jahren seinen Service einstellt und den Laden schliesst.
Antonia Gugala – Photographie studios
Bahnhof SBB
Vevey
Annette Messager setzt sich thematisch mit der Rolle der Frau auseinander.
…. „LA FEMME ET LA JEUNE FILLE, LA FEMME ET LA MORT, LA FEMME ET LE VENIN, LA FEMME ET LE MONSIEUR SÉRIEUX, LA FEMME ET L’OPÉRATION, LA FEMME ET LE BARBU, LA FEMME ÉPINGLÉE, LA FEMME ET LE DESSIN, LA FEMME ET LA PEUR, LA FEMME ET …., LA MAIN.
Ihre Photographien dokumentieren die femininen Lebenswelten, gesellschaftliche, traditionelle. Im Musée Jenisch kann Annette Messager’s Abrégé LA FEMME et … – erschienen bei Éditions Dilecta http://www.editions-dilecta.com – erworben werden. Die Ausstellung wurde von Stéphanie Serra kuratiert.
Avenue de la Gare 2
Vevey
Mit seiner neuen Beziehung postete er sich auf einer Veröffentlichungsplattform, was die Verlassene nicht unbedingt erfreute. Sie kopierte diese Bilder, montierte passend zu jeweiliger Situation ihr Konterfei auf das der Rivalin…..
Publizierte Intimitäten und die Leichtsinnigkeit im Umgang mit eigener (offensichtlich anspruchsloser) Privatsphäre werden zugunsten
der zwanghaften Selbstdarstellung geopfert. Das rächte sich hier. Jenny Rosa untersuchte dies. Die Photographien sind der Publikation I would like to be (B. Frank Books) entnommen.
Jenny Rova – I would also like to be a work on jealousy
Parc du Panorama
Vevey
Centre d’einseignement professionell de Vevey – Antpasti: Brutti ma buoni
Die von Myriam Ziehli http://www.myriamziehli.ch vortrefflich kuratierte Exposition brutti ma buoni im Centre d’einseignement professionell de Vevey https://www.cepv.ch hat das Thema Küche und Photographie. Im Rahmen einer Gruppenausstellung sind mit von der Partie Eleven der renommierten Hochschule wie Gabrielle Besenval, Pascal Blum, Ludmila Claude, Nina Cuhat, Maciej Czepiel, Marine Dias Daniel, Bianca de Luca, Maxime Genoud, Meryl Henchoz, Emilien Itim, Mona Joseph, Aude Juillerat, Aris Konishi, Eden Levi Am, Frédéric Liverdon, Raphaël Loz, Daniela Marchetta, Lorenzo Merlanti, Nancy-Lara Millan, Léonard Rossi, Jessie Schaer, Clovis Paul Toraman, Nora Teylouni, Nikita Thévoz und Ilona Tschümperlin und ihre Photographien in Zusammenhang mit Küche und Lebensmittel. Installationen mit Utensilien und Mobiliar veranschaulichen künstlerische Aussagen zu vermeidlicher Profanität, die aber über die Relevanz nicht hinwegtäuschen kann.
Der sehr zu empfehlende Ausstellungskatalog, herausgegeben von dem Centre d’einseignement professionell de Vevey, versammelt die ganzseitigen Photographien – garniert mit Rezepten.
Das Menue ist libertär: Bon appétit s’il vous plaît.
Brutti ma buoni ….
Avenue Nestlé 1
1800 Vevey
Téléphone 0041 21 557 14 00
secretariat.cepv@vd.ch
https://www.cepv.ch
Henry Leutwyler …. carnet d’adresses
Henry Leutwyler http://www.henryleutwyler.com ist zweimal in Vevey vertreten. Mit Never Lost, A Portrait of Michael Jackson hat der Photograph den Inventar zu Lebenszeiten des Musikers abgelichtet. Posthum geben die Photographien eine Charakterstudie wieder – Rue Louis-Meyer. Die bei Steidl erschienene Publikation Neverland Lost https://steidl.de/Buecher/Neverland-Lost-1314205158.html – ISBN 978-3-86930-050-4 – ist momentan vergriffen.
Noch ungewöhnlich ist die Cabine teléphonique an der Rue du Panorama. Allerdings lassen sich von dort keine Telephonate führen. Aber das Innere weist auf Telephonnummern hin, die aus Frank Sinatras’ Carnet d’adresses stammen. Auch wenn die Telephonzelle noch funktionsfähig wäre, liessen sich viele der im Adressbuch Vermerkten nicht mehr erreichen – sie sind bereits verstorben wie Roger Moore, Gerald Ford, Cary Grant, Gene Kelly und Hernry Kissnger.
Leutwyler spürt seit Jahren Gegenstände Verstorbener auf. Anhand seiner Photographien entstehen Geschichten, die die Betroffenen wieder lebendig erscheinen lassen.
Henry Leutwyler – Hi There
Cabine teléphonique
Rue du Panorame
Vevey
Im Foyer des Bahnhofs von Vevey, zeigt Christian Marclay Bottle Caps – Chewing Gum – Cigarettes – Cotton Buds – Lids and Straws …..
Erwin Wurm – One Minute Scupltures
Erwin Wurm wird in zwei Ausstellungen gefeiert.
Sein Narrow House, untergebracht im Salle del Castillo in Vevey, kann besichtigt werden.
Die vorgegebene Enge schreibt gewissermassen die Körpermasse den Besuchenden vor. Das Haus ist komplett eingerichtet. Nichts fehlt.
Aber interessanter ist doch der Aufenthalt in der Villa Le Lac von Le Corbusier http://www.villalelac.ch/fr/ in dem nahen Corseaux. Neben der Architektur des Hauses beeindruckt auch die Innenausstattung. Erwin Wurm erwies Le Corbusier seine Referenz, indem er einige Möbelstücke für seinen Auftritt hier nachbauen liess.
Ferner stiftete er Photographien hinzu, die mit Möbeln in einen Dialog der Absurdität treten. Aber auch sonst ist die Visitation der Villa am See lohnenswert.
Das Kunstmuseum Luzern https://www.kunstmuseumluzern.ch zeigt bis zum 30.September 2018 mit Peace & Plenty über 600 Zeichnung des Artisten.
Erwin Wurm One Minute Sculptures (Commissaires Simon Baker, Patrick Moser, Stefano Stoll)
Erwin Wurm – Narrow House
Salle de Castillo
Grand Place 1
Vevey
Erwin Wurm – One Minute Sculptures
Villa „Le Lac“ Le Corbusier
Route de Lavaux 21
Corseaux
Peter Puklus geht den traditionellen bis natürlichen Rollenverständnissen nach. Er bedient sich verschiedener Symbole, filetiert das rollenspezifische Verhalten – etwa wer baut das Haus ?
Täglich von 11h – 19h