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Conséquences des photographies : Jeu de Paume
Galerie nationale du Jeu de Paume : Production de masse et inflation dans la photographie: Le supermaché des images ….
Jeu de Paume, Le supermaché des images, (foyer), Paris
Die unterschiedliche Sicht auf das Medium Photographie ist offensichtlich nicht wenigen verstellt.
Alles und jede (oder jeden) permanent photographieren zu wollen oder zu müssen, führt zu einer Bilderflut. Nicht die Existenz der so genannten sozialen Medien steht in ursächlichem Zusammenhang mit der Masse an Bildern. Vielmehr purer Egoismus, egomanische Umtriebe und zuletzt auch dissoziales Verhalten führen zu dem Bilderwahn – zur Freude der Industrie.
Evan Roth, „Since You Were Born“ (détail), Supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Diese Entwicklung hat der Photographie massiv geschadet. Die Fülle an Photographien war (und ist) nicht gleichbedeutend mit Klasse.
Unübersehbar sind die Folgen, die sich auch im Internet nachvollziehen lassen. Während früher der Film (Negative, Diapositive) materielle Grundlage des Bildes war, bildet heute fast ausschliesslich das Digitale die Materie.
Die Nutzung des Internets wird erst durch Inanspruchnahme von Elektrizität möglich. Vermehrte Anwendung bedeutet mehr Stromverbrauch. Diese Erkenntnis konkurriert mit Nutzung und Publizität.
Ana Vitória Mussi, „Par um fio“, Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Früher wurden Negative oder Diapositive entsprechend archiviert. Bei sach- und fachgerechter Lagerung bestand kaum Anlass, dass im Laufe der Zeit das Filmmaterial einen relativen Schaden erleiden könnte. Demgegenüber besteht bei der Aufbewahrung von digitalisierten Bilddateien berechtigte Sorge ob des langfristigen Verlustes.
Andreas Gursky, „Amazon“, Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Mithin drängt sich der Aspekt der Ökonomie geradezu auf.
Thomas Ruff, „Substrat 8 II“ (l.), Andreï Molodkin, „Yes“ (r.), Le supermaché des images“, Jeu de Paume, ParisVictor Vasarely, „Arlequin“, Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Lázló Moholy-Nagy, „Construction en émail 1, 2 et 3 (Telephone Pictures)“ (l.), Ben Thorp Brown „Tonymakers“ (r.), Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Die Galerie nationale du Jeu de Paume http://www.jeudepaume.org wendet sich unter anderem dieser Thematik mit Le supermaché des images zu – in Kapiteln: Stocks; Matières, Premières, Raw, Marials; Travail, Work; Valeurs, Values; Échanges, Exchanges; beispielsweise mit den Kunstschaffenden:
Harun Farocki & Antje Ehmann, „Eine Einstellung zur Arbeit“, Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Kevin Abosch, Aram Bartholl, Taysir Batniji, Samuel Bianchini, Robert Bresson, Sophie Calle, Maurizio Cattelan, Emma Charles, Chia Chuyia, Minerva Cuevas Disnovation.org, Sergueï Eisenstein, Max de Esteban, Harun Farocki & Antje Ehmann Sylvie Fleury, Beatrice Gibson, Máximo González, Jeff Guess, Andreas Gursky, Li Hao, Femke Herregraven, Lauren Huret, Geraldine Juárez, William Kentridge, Yves Klein, Zoe Leonard, Martin Le Chevallier, Auguste et Louis Lumière, Kazimir Malévitch, Elena Modorati, Andreï Molodkin, Lázló Moholy-Nagy, Ana Victoria Mussi, Trevor Paglen, Julien Prévieux, Wilfredo Prieto, Rosângela Rennó, Hans Richter, Martha Rosler, Evan Roth, Thomas Ruff, Rybn.Org, Richard Serra, Hito Steyerl, Hiroshi Sugimoto, Victor Vasarely und Pierre Weiss.
Yves Klein, Zones de sensibilité picturale immatérielle“ (l.), „Zones de sensibilité picturale immatérielle“ (r.), Le supermaché des imgages, Jeu de Paume, ParisSophie Calle, „Cache Machine“ (détail) (l.), Le supermaché des images, Jeu de Paume, ParisMax de Esteban, „Twenty Red Lights“ (détal), Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
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Máximo González, „Degradación“, Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Würden zukünftig ökologische (und ökonomische) Überlegungen bei der Herstellung einer Photographie Beachtung finden? Welche Auswirkungen in inhaltlicher Hinsicht aber auch in der des Dateivolumen würden sich bemerkbar machen? Käme es zu Veränderungen in der Zirkulation von Bildern?
Richard Serra, „Hand Catching Lead“ (détail), Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Die von Peter Szendy mit Emmanuel Alloa und Marta Ponsa kuratierten Exposition Supermaché des Images sucht in den zu seheneden Werken unter anderem hierauf Antworten.
Maurizio Cattelan, „Untitled“, Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Aber es geht auch um die Wertigkeit der Photographie, die heute nicht selten dem Anflug von gefällig bis beliebig erliegt. Das betrifft aber zum Glück nicht die Exponate im Jeu de Paume.
William Kentridge, „Secon-Hand Reading“ (détail), Le supermaché des images, Jeu de Paume, ParisSylvie Fleury, „Serie ELA 75/K (Wasn’t Smudge Off), Le supermaché des images, Jeu de Paume, Paris
Le supermaché des images – Jeu de Paume: bis 7.Juni 2020
Jeu de Paume, Paris
Galerie nationale du Jeu de Paume
1 place de la Concorde
75008 Paris
Téléphone 0033 1 47 03 12 60
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