Christian Boltanski : Faire son temps? Jamais!

Christian Boltanski – Faire son temps

Christian Boltanski findet mit der bald im Centre Pompidou zu erlebende Rétrospective Würdigung.

Seine Werke sind so ungewöhnlich, so eindrücklich, so bedrückend. Sie gehen an Herz und Verstand. Christian Boltanski ist kein Mahner, kein Besserwisser. Er ist Teil der Gesellschaft und findet sich in seiner Verantwortung zum Leben und mit der Kunst wieder.

Der Titel der grossartigen Exposition  Faire son temps ist interpretationswürdig. ….

Seine Zeit absitzen, lässt unterschiedliche Schlüsse zu. Man kann die Zeit absitzen durch Passivität und Ignoranz der Verhältnisse. Man kann die Zeit (als ältere oder alter Mensch) absitzen, auf das Lebensende zu warten.Man kann die Zeit absitzen, indem man sie beobachten und reagiert. 
Zum letzteren Moment gehört er.

Boltanski sieht sich aber nicht in einer abwartenden Position.

Dazu investiert er in seine Kunst so viel Energie, Gefühle und Hoffnung, sodass bei Betrachtung der Werke neben einer Betroffenheit zugleich  sich auch Mut einstellt.

Das Centre Pompidou zeigt nun den so wichtigen Artisten und präsentiert ein aussergewöhnliches Lexikon, in dem es sich wahrhaft lohnt zu lesen – in dem Leben von Christian Boltanski.

Die Ausstellung wurde von Bernard Blistène in Kooperation mit Annalisa Rimmaudo kuratiert.