ART – Kuratorenpreis 2016 (Régionen Schweiz, Österreich, Deutschland) ….
Im Gegensatz zu manch anderen Preisverleihungen, die sich an Eigenlobhudeleien ergötzen, fast darin umkommen und eine grosse Familie in einer heilen Welt mimen, kommt die zweite Édition der Art Kuratorinnen und Kurator Preisverleihung im Kölner Auktionshaus Van Ham angenehm temperiert daher, originell verziert mit sympathisch-humorvollen Worten des Art-Chefredakteurs Tim Sommer, der als Conférencier des Abends durch das Programm führte. Einfach eine gelungene Show.
Es ist äusserst erfreulich, dass die Relevanz kuratorischen Schaffens mittlerweile Anerkennung findet. Denn ohne Organisation einer Exposition, von der oft viele Jahre erfolgten Planung bis zur Realisation samt Betreuung der Artistin oder des Artisten blieben die Ausstellungshäuser leer.
Die Jury (Achim Hochdörfer, Stefan Koldehoff, Sabine Schule, Tim Sommer) hatte sich mit Ausstellungen schweizerischer, österreichischer und deutscher Kunstinstitutionen auseinanderzusetzen.
Nominiert waren:
Katia Baudin für Fernand Léger. Malerei im Raum (Museum Ludwig Köln), Ina Conzen und Christiane Lande Francis Bacon. Unsichtbare Räume (Staatsgalerie Stuttgart), Daniel Grúñ, Kathrin Rhomberg und Georg Schöllhammer Július Koller (Mumok Wien), Johann Holten Gutes böses Geld (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden), Maria López-Fanjul und Roberto Contini El Siglo de Oro. Die Ära Velásquez (Gemäldegalerie Berlin), Eva Huttenlauch Thomas Bayrle (Lenbachhaus München), Brigitte Kölle Geta Brātescu (Kunsthalle Hamburg), Felicity Korn und Felix Krämer für Geschlechterkampf (Städl Museum München), Stefan Krau und Team Me in a no-time state. 10 Jahre Kolumba (Kolumba Köln), Katy Siegel, Okwui Enwezor und Ulrich Wilmes Postwar (Haus der Kunst München), Nina Zimmer Der figurativ Pollock (Kunstmuseum Basel), DIS (Solomon Chase, David Toto, Marco Roso und Lauren Boyle) Berlin Biennale (9.) (Berlin).
Den ART-Kuratorenpreis 2016 geht an Daniel Grúñ, Kathrin Rhomberg und Georg Schöllhammer Július Koller (Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (Mumok) Wien). Prämiert mit einer Skulptur von Kai Schiemenz wurden damit die Anstrengungen um die Monographie des in hiesigen Gefilden wenig bekannten aber ebenso wichtigen Künstlers Július Kollerin.
Dass die Donation an den kuratorisch tätigen Personenkreis in der Schweiz, Österreich und Deutschland adressiert ist, macht durchaus Sinn. Wenn sich aber das im gruner+jahr verlegte Kunstmagazin ART – immerhin grösste Publikation im Kunstmilieu Europas – in Hinblick seiner internationalen Präsenz dessen bewusst werden würde, in diese Preisausschreibung dementsprechend die anderen europäischen Länder einzubeziehen, würde der Reigen um diese Ehrung grössere Bedeutung und Anerkennung finden, wobei sich vielleicht eine differenzierte Auslobung – etwa an Genre orientierte, etwa an monographischen oder Gruppenausstellungen – dem Anlass erheblich mehr Beachtung zuteil werden würde. Im Sinne der Kuratorinnen und Kuratoren und ihrer so wichtigen Tätigkeit.
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