Der von Bürgermeisterin Anne Hildago initiierte Le Fonds pour Parishttps://www.fonds.paris, der sich etwa um die Akquise eines Mäzenatentum für die Stadt bemüht, scheint ein neues Projekt zu planen:
Den vom Strassenverkehr umkreisenden Arc de Triomphe auf dem Place de l’Etoile für eine grosse Installation zu verwenden, wobei Kunst und Bauwerk in korrespondierender Beziehung stehen sollten, um einem Kunstanspruch gerecht zu werden – und die sonst zu befürchtende Vereinnahmung vom touristischen Klamauk verhindern. Bei der in Rede stehenden Installation gehts um die von Olafur Eliasson https://www.olafureliasson.net. Der wiederum forscht anspruchsvoll mit Mitteln der Kunst in Sphären und Materien von Licht und Wasser und ihren Verhältnissen – seine Ausstellung im Château de Versailles (Le Parc et les jardins) http://www.chateauversailles.fr war grandios.
Mit Olafur Elisson setzte das Château Versailles seine Reihe an Gästen aus der Künstlergilde (Anish Kapoor, Jeff Koons, Takashi Murakami, Guiseppe Penone, Lee Ufan, Joana Vasconcelos, Xavier Veilhan, Bernar Venet) fort, die seit 2008 jährlich mit Werken das Innere wie Äussere dieses historischen Refugiums ihre Ehre erweisen – seit 2013 kuratiert Alfred Pacquement.
Und dann kam Olafur Elisson: Überwältigungen und Überraschungen sowohl im Château (Salon d’ Hercule, Galerie des Glaces, Salon de l’ Œil de Bœuf, Salle des Gardes du Roi, Galerie basse – Rez-de jardin) als auch in den Jardins (Bosquet de l’ Étoile, Bosquet de la Colonnade, Grand Canal). Gelungen in Korrespondenz mit dem historischen Ambiente und im Einklang mit der Natur.
Der dänische Artist nutzt die Physik künstlerisch und forschend. Momente sozialer und ökologischer Empathie gehören stets zu seiner Entourage. Auch das macht Olafur Eliasson so wichtig. Sein Interesse, nie spektakulär zu sein und dennoch Werke zu schaffen, die eine Nachhaltigkeit bedeuten, in jeder Hinsicht. Mit Ausnahme von The Churious Museum (Salon d‘ Hercule) hatte Olafur Eliasson alle Werke in dem Jahr geschaffen. Grossartig.
Eliasson ist einer der ganz, ganz wenigen Künstler, der mit seinen Werken zugleich relevante Beiträge im gesellschaftlichen und ökologischen Kontext schafft – ein Ausweis für soziale Kompetenz und Haltung.
Kunsthaus Zürich – eine Monographie
Mit einer monographischen Ausstellung erweist das Kunsthaus Zürich Olafur Eliasson seine Referenz: Symbiotic seeing, kuratiert von Mirjam Varadinis . Eine neue grosse Installation und weitere die Besucherinnen und Besuchern des Kunsthauses einladenden Exponate von Olafur Eliasson werden gewiss ein Erlebnis werden.
Die Exposition begleitet ein umfangreich illustriertes Buch mit Texten von Caroline A. Jones, Donna J. Haraway, Lynn Margulis und Timothy Morton, erscheint bei. Die Publikation erscheint im Snoeck-Verlag – ISNB 978-3-86442-301-7 https://www.snoeck.de .
Olafur Eliasson – Symbiotic seeing: Kunsthaus Zürich – s17. Januar bis 22. März 2020