Ulrich Tillmann, Éditeur, Galerist, Künstler, Photograph ….
Gallery without Gallerist
Erinnern wir uns an die Gallery without Gallerist in der Kölner Hochstadenstrasse 27. Der ungewöhnliche Titel des Unternehmens, 1980 gegründet von Bettina Gruber, Ulrich Tillman und Maria Vedder – und später gesellte sich Wolfgang Vollmer hinzu – stand für ein engagiertes Ausstellungsprogramm. Es ging um die Photographie. Die Drei, Protégés für eine Art der Präsentation von anspruchsvoller Photographien, waren schon damals der Zeit voraus, würden heute ohne Zweifel eine Heimstatt für das Genre der Kunst in der rheinischen Metropole bedeuten. Und das in jeder Hinsicht.
Ulrich Tillmann, Maria Vedder und Bettina Gruber, die übrigens in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung http://www.michael-horbach-stiftung.de/aktuelles.html mit einer Rétrospective Bettina Gruber – Aus dem Zephyrischen Fundus bis 10.März 2019 eine Wertschätzung erfährt, waren (und sind auch heute noch) für Köln allemal eine Bereicherung. Die Internationale Photoszene Köln wäre sehr gut beraten, sich auf solche Potenziale wie Urich Tillmann ( …. und Gina Lee Felber, Bettina Gruber, Arno Jansen, Jürgen Klauke, Maria Vedder, Wolfgang Vollmer ….) zu besinnen, um ihr zukünftiges Festival mit Qualität zu beglücken.
FOTOZEITUNG
Die von ihm (mit Jörg E. Jacobs) redigierte FOTOZEITUNG hatte Einmaligkeit. Um die grossformatige Publikation (1980) mit Beiträgen von Tim N. Gidal, Heiner Blum, Wolfgang Woessner, Thomas Miller, Maria Vedder, Fee Podgurski, Hella Berent, Bettina Gruber, Brigitte Burgmer, Arbeiterfotografie Köln, L. Fritz Gruber, Georg Stefan Troller, Ulrich Tillmann, Günter Schulte und Umbo würden sich Kunstinteressierte heute reissen, für dortigen teils ganzseitigen Abbildungen sich eine Ausstellung verdient machen. Übrigens zeigt momentan das Sprengel Museum (Hannover) https://www.sprengel-museum.de/ausstellungen/umbo-fotograf-1.php?snr=1 Umbo.Fotograf aus dessen Nachlass eine grosse Auswahl – Kuratorin Inka Schube – bis 12.Mai 2019.
Klaus-Peter Schnüttger Webs-Museum
Eine entrückte Ideé war das Klaus-Peter Schnüttger Webs-Museum von Bettina Gruber, Ulrich Tillmann und Maria Vedder – später mit Wolfgang Vollmer. Als dessen Direktor fungierte Tillmann. Eröffnet wurde es parallel zu der Inauguration des Museum Ludwig 1986 .
Fluxus pur ….
Photographie mit anderen Künsten in Correspedance zu bringen, ein gelungenes Vorhaben. Die Simulation wirkte so realistisch und ihre Nähe zu Fluxus war nicht zu übersehen. Dem „fiktiven“ Kunsthaus wäre eine dauerhafte Bleibe gut gestanden. Es erlebte eine 2011 eine Répétée ebenfalls in der Simultanhalle https://www.simultanhalle.de – begleitet von einem Katalog (StrzeleckiBooks https://www.strzelecki-books.com, ISBN 978-3-942680-14-1)
Neue Arbeiten in Silber und Eisen auf Papier
Ulrich Tillmann Interesse galt auch der Weiterentwicklung der Photographie. Erfolgreich experimentierte er etwa mit der blauen Phase. Davon erzählten Expositionen der Galerie Reckermann https://www.galeriereckermann.com/künstler/tillmann/. Der Künstler trug per main Eisentoner unregelmässig auf seine Bilder.
Museum Ludwig
Davon ist allerdings in der bis Mitte April im Museum Ludwig https://www.museum-ludwig.de zu besuchenden Ausstellung Ulrich Tillmann, kuratiert von Barbara Engelbach, nicht die Rede.
Die feine lohnenswert zu besuchende intime Schau gestattet einen kleinen Einblick in seine Schaffenszeit und vergisst dabei auch nicht das berühmte Klaus-Peter Schnüttger Webs-Museum, Portraits, Landschaften ….
Publikationen …..
Das Frankfurter Allgemeine Magazin nahm sich schon Anfang 1985 Tillmanns artistischen Escapaden an. Dabei fand auch das bibliophile in rotem Leinen gehüllte Büchlein, 1985 verlegt bei Édition Wienand https://www.wienand-koeln.de/wienand-verlag-start.asp (ISBN 3-87909-145-5), Erwähnung: Meisterwerke der Fotokunst – Sammlung Tillmann und Vollmer. Seestücke, ein weiteres Buch Tillmanns, ein Logbuch, in dessen seitenweisen Rubriken Tagesereignisse/Notizen/Fotos seine Photographien von Hand eingeklebt waren – ein wundervolles Buch. Oder Ulrich Tillmann – iron blue portraits (Selbstportrait, Dulana+Urele U., Bettina Gruber, Klemens Golf, Thomas Schulte,Alice Ortler, Alfred Fischer, Birgit Eger, Werner Koj, Kathrin Luz,Jule Kewenig,Arnuf Rainer Gina Lee Felber, L.Fritz Gruber, Beate Priolo, Elisabeth Engel, Ursula Böckler, Gudrun Roscher, Ilona Staller, Jeff Koons+Wolfgang Vollmer, Wainer Vaccari, Gesine Liebe, Thomas Virnich, Monika Half, Ulla Horky, Nobert Tadeusz, Agelika Voigt, Arnold Tillmann, Hella von Sinnen, Dirk Bach, Constantin Adenauer, Petra Adenauer, Siegfried Gohr, Martina Bako, DoDo Jun Ming) mit Texten von Kathrin Luz.
So entstanden in den vielen Jahren weitere die Kunst Tillmanns eindrucksvolle Veröffentlichungen.
Agfa Historama – Museum Ludwig
Zu seiner Professionalität zählt auch die über Jahrzehnte verlaufende wissenschaftliche Betreuung mit dem zur Sammlung gehörenden Agfa Historama im renommierten Kölner Kunsthaus https://www.museum-ludwig.de/de/museum/sammlung/sammlung-fotografie.html.
Werke Ulrich Tillmanns befinden sich in Collectionen von Museen wie Folkwang Museum, DKM Museum, Museum Ludwig und ZADIK (Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels).
Und eine Rétrospective wäre an der Zeit, endlich.
Ulrich Tillmann – Museum Ludwig – bis Mitte April 2019
Museum Ludwig
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