Robert Frank – Der Film.

Robert Frank – Don’t blink

Robert Frank, (Portrait)
Robert Frank

In wenigen Tagen kommt der Dokumentarfilm Don’t blink   http://www.dontblinkrobertfrank.com, von Laura Israel in die Filmtheater.
Rétrospectiv relativ – Robert Frank gehört nicht zu den Menschen mit dem Blick zurück. Der wundervoll eigenwillige Photograph liess (und lässt) sich nicht das Heft aus der Hand nehmen.

In der Photographie erinnert man sich erfreulicherweise seiner Coryphée.
Der Weg führte den heute 92 jährigen in New York lebenden Schweizer 2012 nach Bern, wo ihm die Ehrung für seines Lebenswerk galt.
Frank erhielt den von der Fondation Reinhardt von Graffenried http://www.swisspressphoto.ch ausgelobten und mit 20.000 chf dotierten SWISS PRESS PHOTO LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD – nach René Burri. Begründer dieser renommierten Auszeichnung und des Swiss Press Photo ist der in Paris lebende Photograph Michael von Graffenried.

Damals zuhause,  1941 /1942,  erlernte er den Umgang mit der Camera. Doch es zog Frank schon bald in die Ferne, in den Süden Frankreichs, nach Spanien, Italien, England und Peru.
Eigenwilligkeit und sich nicht vereinnahmen lassend machte der Züricher seinen Weg, wobei Bescheidenheit und der Humor gewiss zu seiner Entourage zählten. Unabdingbare Voraussetzung für Frank galt immer dem Respekt gegenüber seinen Photographien. Er empfand es als einen Affront, wenn durch Untertitel seine Bildnisse verhunzt wurden.
Frank verfolgte eben so konsequent seine Linie, dass er sich in seine beruflichen Ambitionen nie hereinreden liess. Frank war nicht nur Photograph – sondern unter anderem auch Lyriker und Maler. Pausierte dann zwischenzeitlich als Filmer und fand später zur Photographie zurück.
Zwei Jahre später ging der Roswitha-Haftmann-Preis http://www.roswithahaftmann-stiftung.com an Robert Frank und die deutsche Konzeptkünstlerin Rosemarie Trockel. Die Auszeichnung war von der Zürcher Galeristin Roswitha Haftmann initiiert worden. Seit 2001 lobt ein Stiftungsrat diese – mit 150.000 Schweizer Franken – höchstdotierte Auszeichnung Europas für contemporäre bildende Künstlerinnen und Künstler aus. In der Vergangenheit wurden etwa Walter de Maria, Maria Lassnig, Jeff Wall, Mona Hatoum, Robert Ryman, Fischli/Weiss, Richard Artschwager, Douglas Gordon, Vija Celmins, Sigmar Polke, Carl Andre und Cindy Sherman geehrt.

Sein Buch Die Amerikaner erzählt in nur 85 Photographien das Land. Dem Künstler ging es um Präzision. Eine Reportage – so der für sein Lebenswerk Geehrte – konnte auch nur aus einer Photographie bestehen, in der von Anfang bis Ende alles zu sehen und zu lesen war. Seine Erzählkunst eben. Mit seiner Art hat sich Robert Frank protagonistisch positioniert. Diese und seine weiteren Kompetenzen wurden in Bern gewürdigt.

Robert Frank, (Portrait)
Robert Frank

Frank’s Œuvre findet enormes Interesse in der Sammlungsgilde. Anlässlich einer Auktion bei Sotheby’s in New York 2015 The Americans  überstiegen alle Lots die Preiserwartungen zum Beispiel bei Hoboken (Parade) 237,500$, New Orleans (Trolley) 237,500$, Charleston S. C. 162,500$, Butte Montana (View fram hotel window) 175,000 $, Blackfoot, Idaho (U.S.91, Leaving Blackfoot, Idaho) 93,750 $, Frogmore (Funeral – St. Helena, South Carolina) 68,750$.
Frank ist nach wie vor aktiv. Zuletzt tauchten (neue) Polaroids auf. Ein Medium – an Beliebtheit nicht gänzlich verloren.

Der Film von Laura Israel sei jedem empfohlen, der dem Mainstream in der Photographien nicht hinterhechelt,  eine eigene Richtung suchend und folgend, aufgeschlossen, neugierig und empathisch seinem vis-à-vis begegnet –  und noch nicht von der Bilderflut erfasst wurde. Und bereit ist zur Auseinandersetzung mit dem grossartigen Menschen und Photographen: Don’t blink!

http://www.dontblinkrobertfrank.com

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