Nouvelle Photographie de Düsseldorf à Paris
Der Monat April in Paris, ganz im Sinne der Photographie. Auch dieses Jahr feiert die Kunstmetropole Mois de la Photo du Grand Paris 2017 http://moisdelaphotodugrandparis.com .
96 Ausstellungen – wohl keine Stadt widmet sich so ambitioniert und empathisch diesem Kunst-Genre, das sich international immer noch schwer tut – und es sich schwer macht.
Denn die Vielzahl der photographierenden Menschen – nicht wenige hoffen auf den Moment, endlich und einmal ganz gross rauszukommen, vermutlich zum Teil motiviert wegen immenser Bild-Preise bestimmter wirklich grosser Kunstschaffender.
Dass viele vom Kuchen ein Stück sich wünschen, ist berechtigt, jedoch nicht zu der Annahme, nun unbedingt sich in diesem Milieu aufhalten zu sollen. Denn die Masse an Bildern schadet dem Genre Photographie ungemein. Folglich verdrängt die Selbsteinschätzung das kritische Eingeständnis und die Reflexion über das eigene Können, das neben dem Glück auch dazu gehört.
In der Bilderflut kommen viele um….
Eigentlich hätte jedem aus dem Kreis der Bildgestaltung ein Besuch der Ausstellung La Boîte de Pandore, Une autre photographie par Jan Dibbets im Musée d’Art moderne de la Ville de Paris http://www.mam.paris.fr gut getan. Diese gelungene Schau zeichnete kritisch die Entwicklung der Photographie und wies den Weg in die Zukunft. Denn die Photographie lebt wie jedes andere Metier von der Perspektive, von futuristischen Tendenzen.
Die im Marais ansässige Galerie RX www.galerierx.com zeigt anlässlich Mois de la Photo mit der aktuellen Exposition Nouvelle Photographie de Düsseldorf verschiedene Wege auf und leistet hierzu einen guten Beitrag –
mit Elger Esser und Berit Schneidereit sowie ATM.
So unterschiedlich ihre Exponate, so verbindend ihre Symbiose: Der Wunsch neuer Sichtweisen und anderer Techniken.
Endlich keine Düsseldorfer Schule, ein völlig abgenutzter und elendiger Begriff, überbewertet, samt nicht gerechtfertigtem Cliché – was auch durch ständige Wiederholung in der traditionellen Presse nicht wahrhaftiger erscheinen lässt, zumal aus den Schulkindern seit mehreren Jahrzehnten Erwachsene geworden waren und während ihrer Schulzeit kaum von einander abgeschrieben hatten. Denn jede und jeder von ihnen gingen ihre eigenen Wege – in verschiedene Richtungen.
Elger Esser’s Exponate, Inkjet prints, wirken wie in Kupfer geprägte Landschaften, einzigartig aber nicht nostalgisch und prägnant in den Farben der Natur. Der Hintergrund tritt mit dem Sujet in den Vordergrund. Ungewöhnlich, wie beide sich verbinden. Durch diese Heliogravüren erscheinen die en couleur Landschaften in ganz besonderem Licht.
Abstraktion aber auch der konkrete Moment machen den Stoff aus, der Berit Schneidereit’s Bildern ausmacht. Durch gewisse Rasterung treten die Pixel hervor, die auf die Situationen in ihren Photographien hinweist. Es ist nicht relevant, ob sie mit monochromen oder farbigen Techniken arbeitet. Die Wirkung wird nicht beeinflusst.
In tiefes Nachtblau taucht ATM ihre Bilder. Historische Gebäude als Coulisse, Bühnenbilder, deren ehrliche Herkunft die digitale Machart verrät. Den Bauten kommt erneut die geschichtliche Bedeutung zu. Und warum auch nicht, wenn das Resultat solche Aufnahmen ermöglicht.
Insgesamt eine feine und intime Exposition, die von Robert Fleck kuratiert wurde und noch bis zum 22.April 2017 in der Galerie RX besucht werden sollte.
Nouvelle Photographie de Düsseldorf / Elger Esser – ATM – Berit Schneidereit
RX Galerie
16, rue des Quatre Fils
75003 Paris
Téléphone 0033171194758
info@galerierx.com
www.galerierx.com