Johanna Reich – Identität und Geheimnis

Johanna Reich  –  Identité et secret

Johanna Reich, Max Ernst Museum
Johanna Reich, Max Ernst Museum. Brühl

Johanna Reich http://johannareich.com nutzt verschiedene Genre der Kunst. Etwa Film, Photographie. Ihre Auseinandersetzung gilt zum Beispiel der Frage nach Identität –  der eigenen Identität in Medien, speziell in den oberflächlichen als soziale …. bezeichneten.
Dort abgelegte Bilder wirken oft wie hingeworfen, schludrig, hingerotzt. Hauptsache, man gibt etwas oder jemanden preis. Und der Mob johlt…..  Oder pures Daumenkino….

Identität, Geheimnis, Intimsphäre ….
 
Mit Behutsamkeit und recht intim schildert die Künstlerin, wie sie sich verschwinden lässt. Geheimnisvoll und frappierend. Das macht nachdenklich. Und? Wie steht es mit der Reflexion? Will man sich erinnern?
 
Johanna Reich, Max Ernst Museum
Johanna Reich, „Linie III“ (détail), in: „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“, Max Ernst Museum, Brühl

Die Flut der Bilder, entstanden aus der Zwanghaftigkeit, alles und jetzt zu knipsen, rücksichtslos hantierend und andere belästigend  – das kann und darf nicht die Zukunft ausmachen. Erste legislative Reaktionen erfolgen. Und es liegt an uns, tatenlos zu bleiben. Sich bewusst zu machen, was aus der (eigenen) Identität wird. Neben Abbildungen sind auch (eigene) Daten betroffen. Eine Cloudt als Errungenschaft und Wohltat zu feiern, lässt Ahnungslosigkeit vermuten. Über die Naivität sind Konzerne hoch erfreut bis amüsiert. Erinnern wir uns an die damaligen Volkszählung, die mit einem millionenschweren Werbeetat die Bevölkerung von der Wichtigkeit dieses Vorhabens zu überzeugen versuchte. Zum Glück verlor der gierig datensammelnde Staat nicht selten Prozesse. Doch die Wachsamkeit über  persönliches Profil,  eigene Identität samt Daten ist offenbar vielen zu lästig…

Johanna Reich – Die gestohlene Welt in Brühl

In der Ausstellung Johanna Reich – Die gestohlene Welt des Max Ernst Museums www.maxernstmuseum.lvr.de   geht es auch um Wünsche nach einer anderen Identität: Heoines, so der Titel eines Werks, beschreibt die Suche von Mädchen, ihren Träumen Realität zu geben, indem ihre Vorbilder wie eine Projektion auf sie wirken. 

Johanna Reich, Max Ernst Museum
Johanna Reich, „Heroines“ (détail), in: „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“, Max Ernst Museum, Brühl
Johanna Reich, (Portrait)
Johanna Reich, Max Ernst Museum, Brühl

Sehgewohnheiten und Erinnerungen

Sehgewohnheiten und Erinnerungen, ein Thema, gar eine Problematik, der sich bereits Susan Sontag in ihrem Essay Devant la douleur des autres  mit Das Problem besteht nicht darin, dass Menschen sich anhand von Fotos erinnern, sondern dass sie sich nur an die Fotos erinnern,  widmete.

Johanna Reich, Max Ernst Museum
Johanna Reich, „Resurface“ (détail), in: „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“,  Max Ernst Museum, Brühl

Arno Gisinger http://www.arnogisinger.com  forscht seit Jahren  zum Thema der Photographie in Zusammenhang mit der Historie und der Kunst  am Département d’Arts plastique et de Photographie (EPHA) der Université Paris 8  https://epha.univ-paris8.fr .

Relevanz und Perspektive

Mithin unterstreicht die Exposition in Brühl Relevanz und Perspektive. Erstmalig zeigt ein deutsches Museum Johanna Reich, die mit dem Frauenkulturpreis 2016 des Landschaftsverbandes Rheinland ausgezeichnet wurde, eine monographische Ausstellung, endlich.
Zu der Ausstellung Johanna Reich – Die gestohlene Welt erscheint eine Publikation mit Texten von Ann-Katrin Günzel und Achim Sommer. wenigen Tagen.

Johanna Reich, Max Ernst Museum
Johanna Reich, „Water on Asphalt“ (détail), in: „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“, Max Ernst Museum, Brühl

post-scriptum:
Und die Galerie Priska Pasquer https://priskapasquer.art zeigt Johanna Reich Simulacrum –  bis 7.April 2018

Johanna Reich – Die gestohlene Welt – 8.April 2018

Max Ernst Museum
Comesstrasse 42 / Max-Ernst-Allee 1
50321 Brühl
Telephon 0049 2232 57 93 0
Telefax 0049 2232 57 93 130
maxernstmuseumœlvr.de
www.maxernstmuseum.lvr.de

Öffnungzeiten:
Dienstag bis Sonntag 11h -18h

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Johanna Reich Simulacrum –  bis 7.April 2018

Galerie Priska Pasquer 
Albertusstr. 18
50667 Köln
Telephon 0049 221 95 26 313
info@priskapasquer.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 11h – 18h
Samstag 11h – 16h

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