Sally Mann in Köln – Galerie Karsten Greve

Sally Mann – Landschaften ….

Sally Mann, Galerie Karsten Greve
Sally Mann, Galerie Karsten Greve, Köln

Wer Sally Mann’s Rétrospective Mille et un passages  (kuratiert von Sarah Greenough und Sarah Kennel) des vorigen Jahres in der Pariser Galerie nationale du Jeu de Paume   http://www.jeudepaume.org verpasste, dem spendet die Galerie Karsten Greve (Köln) https://galerie-karsten-greve.com/de etwas Trost.
Es gab eine Zeit, da wurden ihre brillanten Photographien in ihrer Heimat erheblich kritisiert.  Das tauchten Figuren aus der Versenkung auf, denen  Mann’s, Familien-Portraits zu intim, zu persönlich wohl schienen. Und sahen in den Landschaftsbilder eine Diskreditierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Beides von kolossaler Absurdität.
 
Sally Mann, Galerie Karsten Greve
Sally Mann, „Ohne Titel (Antietam #20)“, „Ohne Titel (Fredericksburg #22), „Ohne Titel (Antietam #13)“, (v.l.n.n.r.),  Galerie Karsten Greve, Köln
Die Galerie Karsten Greve konzentriert ihre Bilderschau auf das Sujet Landschaften.
 
Sally Mann, Galerie Karsten Greve
Sally Mann, „Ohne Titel (Antietam #23)“, „Ohne Titel (Wilderness #19)“ „Ohne Titel (Antietam #20)“, (v.l.n.r.),  Galerie Karsten Greve, Köln

Die Exponate beziehen sich auf den Süden Nordamerikas und deren Geschichte, Identität, Rasse und Religion. Es betrifft gesellschaftliche Verhältnisse, Menschenrechte, Rassismus und die Natur. Sally Mann, gebürtig aus Virginia, fühlt sich ihrer Region sehr verbunden.
Umso mehr empfand die Künstlerin in der Nähe zu ihr vielleicht eine Pflicht, sich der Historie des Landes zu widmen.

Sally Mann, Galerie Karsten Greve
Sally Mann, „Ohne Titel (Fredericksburg #10)“, (l.), „Ohne Titel (Antietam #11)“, (r.),  Galerie Karsten Greve, Köln

Die aufwendigen Photographien täuschen über einen blosse Moment in der Natur hinweg. Vielmehr verbergen sie katastrophale Ereignisse. Den der Grund und Boden, auf dem Bäume, Sträucher und Gräser gedeihen, würde wehklagen, von gebrochenem Herzen erzählen, hätte er eine Stimme.

Sally Mann, Galerie Karsten Greve
Sally Mann, „Deep South #6“, „Deep South #34“, „Deep South #44“, (v.l.n.r.),  Galerie Karsten Greve

Bäume standen für Grabmale, Sträucher für Massengräber…. Und die sich in den Bildern versammelte Beschaulichkeit und Ruhe für ein gespenstisches Schweigen. Totenstille. Die Kargheit der Erde die Zerstörung von Leben, von Kultur.Die bewegende Geschichte der Südstaaten liess Sally Mann nicht los. Und so entstand ein Œuvre, das erschüttert und zugleich fasziniert. Sowohl des Werk als auch die thematische Realisierung lässt sich in der fein arrangierten und kuratierten Exposition nachvollziehen.

Sally Mann, Galerie Karsten Greve
Sally Mann, „Deep South #20“, „Deep South #17“, „Deep South #23“, „Deep South #12“, „Deep South #13“, (v.l.n.r.),  Galerie Karsten Greve, Köln
Sehr zu empfehlen ist die anlässlich der Pariser Ausstellung http://www.jeudepaume.org/index.php?page=article&idArt=3285 erschienene Publikation Sally Mann mille et un passages  (ISBN 978-2-36511-241-3), verlegt bei Éditions Xavier Barral http://exb.fr/fr/ ,  die in der Galerie Karsten Greve erworben werden kann.
 

Sally Mann  – Galerie Karsten Greve – 17.Januar bis 14.März 2020

Galerie Karsten Greve
Drususgasse 1- 5
50667 Köln
Telephon 0049 221 257 10 12
Telefax 0049 221 257  10 13
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