Barbara Klemm – Lido de Paris -1977 ….
Das Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung würdigt in der heutigen Ausgabe Barbara Klemm.
Dass das FAZ-Supplement der Leserschaft mehrere Bilder-Seiten (Text von Rose-Marie Gropp) ihrer wichtigen Photographin kredenzt, ist mehr als nur ein verfrühtes Geburtstagsständchen – Klemm feiert am 27. des Monats 80.Geburtstag.
Die Würdigung war und ist längst fällig: und es wäre auch ein Heft mit ausschliesslich Barbara Klemm’s Photographien drin gewesen. Aber nun gut. Die gezeigten Bilder gewähren einen kleinen Einblick in die Qualität der monochromen Illustrationen. Die Auswahl skizziert einige Etappen Barbara Klemm’s – Zeitzeugnisse. Ihr Stil sagt ganz viel aus über die Art und Weise, über den seriösen und respektvollen Umgang etwa mit Portraitierten. Was eigentlich unspektakulär wirkt, ist geradezu grandios, wohltuend und ganz besonders in der jetzigen Zeit, die von einer lärmenden Bilderflut, Anspruchslosigkeit bis Massengeschmack drangsaliert wird,
begleitet von sich aufspielenden Knipsern samt deren aufgeblasenen Biographien – unerträglich….
Barbara Klemm, gebürtig aus Münster (1939) wurde wohl durch ihren Vater Fritz Klemm, Professor an der Kunstakademie zu Karlsruhe, an das Photographieren herangeführt. Nach Besuch der Schule absolvierte sie eine Photographin-Ausbildung. Schon früh setzte sich die Elevin mit der journalistischen Photographie auseinander, zunächst freiberuflich für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), dann seit 1970 dort und bis zu ihrer Pensionierung 2005 festangestellt.
Und sie kann es offensichtlich nicht lassen – auch zur Freude der FAZ-Leserinnen und Leser bereichert, ja beglückt Klemm mit ihren Beiträgen das relevante Blatt aus Frankfurt am Main. Welch ein feuilletonistischer Genuss.
Dass ihr der Max Beckmann Preis verliehen wurde, mit dem Menschen für ihre hervorragenden Leistungen in den Bereichen Architektur, Bildhauerei, Grafik und Malerei dekoriert werden, stellt in Hinblick Klemm’s Berufsleben keine Überraschung dar- ebenso, als nun zweite Preisträgerin – nach Maria Lassnig – in der Reihe der (männlichen) Preisträger unter anderem Harald Szeemann, Bruce Naumann, Ilya Kabakov, Richard Hamilton und Arnulf Rainer sich zu behaupten.
Zutreffend war auch ein andere Ehrung: Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) zeichnete die Westfälin mit dem Erich-Solomon-Preis aus, mit dessen Namensgeber, einem bedeutenden und von den deutschen Faschisten im KZ Auschwitz ermordeten Photographen neben etwa der Qualität von Photographien auch das Handwerkszeug, eine Leica, verbindet.