Camille Claudel – Mein grüner Stein …..
Zu Eröffnung des Musée Camille Claudel
Lange hat es gedauert, der Anfang ist gemacht ….
Vor wenigen Tagen wurde in Nogent-sur-Seine das Musée Camille Claudel www. museecamilleclaudel.fr eröffnet.
Die Bildhauerin war letztlich noch Stoff eines abendfüllenden Arte-Films (Regie Bruno Nuytten) – in der Hauptrolle Isabelle Adjani (und als Auguste Rodin Gérard Depardieu)….
Wer die Biographie von Camille Claudel kennt, wird sich wohl kaum einer Betroffenheit bis Anteilnahme entziehen wollen. Denn viele und besonders ihre letzten Lebensjahre lassen einen bestürzen. Vermutlich wäre so etwas heute – bei nach wie vor existenten Ressentiments gegenüber Frauen (hier Künstlerinnen) – kaum vorstellbar bis realistisch.
Dennoch: Frauenfeindlichkeit, wie sehr sie auch negiert wird, besteht weiterhin auch im Kunstsektor.
So obsolet Kunstkompasse und andere Barometer der Kunst sind, sie verweisen in der Rangliste bedeutender (?) Künstler die Damen der Zunft stets auf die hinteren Ränge….
Sicherlich überrascht, dass man in dem neuen Museum zunächst auf eine beträchtliche Anzahl an Werken von Claudel’s Kollegen Alfred Boucher, Èmile Laporte, Marius Ramus, Gabriel Jules Thomas, Paul Dubois, Jules Franceschi, Alexandre Falguière, Agathon Léonhard Van Weydeveldt, Jules Desbois und Auguste Rodin stösst.
Es geht um das goldene Zeitalter der französischen Skulpturen – verschiedene Säle und Etagen zeigen etwa … Von Marius-Joseph Ramus bis Alfred Boucher, Formate und Techniken der Skulpturen, Die goldene Epochen, Das Atelier von Auguste Rodin und Camille Claudel’s Zeit 1864 – 1943.
Ob es zur Eröffnung dieses Kunsthauses, in dem es zu allererst doch Camille Claudel geht und ihr gewidmet ist, mit der Sammlungsschau und Deklination L’Âge d’or de la sculpture française fast das ganze Museum bespielt wurde, statt ausschliesslich Exponate der Künstlerin zu zeigen, geschickt war ? Ich meine nicht: Zu viele Männer (Künstler) in Claudel’s Haus.
Für so eine Gruppenexposition hätte sich ein später Zeitpunkt noch ergeben. Dass man zukünftig neben Camille Claudel andere Künstlerinnen oder Künstler ins Haus bittet, versteht sich natürlich. Geht es doch auch im Bereich der Bildhauerei um den Dialog (mit und) unter den Skulpturschaffenden.
Das Musée Camille Claudel hat neben Ausstellungen ein zusätzliches Programm etwa mit Vorträgen, Konzerten aufgelegt, auch besondere Angebote für Familien und die jüngeren Besucherinnen und
Besuchern entwickelt.
Aber, der Anfang ist dank der Förderung der Région Champagne-Ardenne, dem Département Aube und Europe sowie des Plan Musées en région und des Fonds Feder gemacht. Und verdient uneingeschränkte grosse Anerkennung, auch für den mutigen Schritt, in Nogent-sur-Seine, so ein Juwel der Kunst zu platzieren.
Félicitations!
Musée Camille Claudel
10, rue Gustave Flaubert
10400 Nogent-sur-Seine
www. museecamilleclaudel.fr
Öffnungszeiten:
1.April bis 31.Oktober
Dienstag bis Freitag 11h -18h
Samstag, Sonntag 11h – 19h
1.November bis 31.März
Mittwoch bis Samstag 11h -18h
Sonntag 11h – 19h