Louisa Clement – Kunsthalle Rostock

Louisa Clement – Kunsthalle Rostock

Louisa Clement
Louisa Clement

Louisa Clement ist wohl die einzige Künstlerin, die sich mit der sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI)  anspruchsvoll auseinander setzt.
 
Ihre Kunst ist eine Prophezeiung allen Übels, von dem, was uns erwartet hinsichtlich der von nicht wenigen unkritisch als modern und Geschenk des Himmels gefeierten technologischen Entwicklung.
 
Andere wiederum warnen  vor der KI, ihrem Einfluss und deren Missbrauch. Nicht umsonst bemühen sich Organisationen wie zum Beispiel die INITIATIVE URHEBERRECHT, gegen diese unheilvollen Lage zu intervenieren. 
Die Presseagentur dpa lehnt ebenso KI (oder mit anderen Systemen) generierte Bilder, die anderswo fälschlicher Weise als Photographien bezeichnet werden, ab,  wie auch in den Statuten der Schweizerischen Fondation Reinhard von Graffenried, die mit dem SWISS PRESS Award die Photographie würdigt, eine mit KI oder anderen manipulativen Hilfsmitteln produzierten Bilder nicht akzeptiert.
 
Kürzlich kam die NZZ der Agentur Getty Images auf die Schliche. Das US-Unternehmen differenziert nicht zwischen echten und unechten visuellen Erzeugnissen.
 
In manchen Wirtschaftskreisen und auch anderswo wird die KI unreflektiert begrüsst und genutzt. Es geht etwa um die Optimierung der Produktionsprozesse. Ein fahrlässiges bis verantwortungsloses Handeln wird nicht gesehen – warum auch. Dass mit und durch KI viele Menschen ihre Arbeit verlieren, ist unbedeutend. Es gilt, dem Kapitalismus zu frönen.
 
KI und andere versuchen, den Menschen das Denken und Fühlen abzunehmen. Resultate dieser Prozesse sollen die neue Wahrheit darstellen. Viele werden hierauf hereinfallen.
 

Louisa Clement hat sich bereits in der Vergangenheit eingemischt. Bekannt sind ihre künstlichen Personen aus chloriertem Polyethylen Representative. Nicht zu übersehen und zu überhören ist ihre künstlerische Position.

Nach Paris wurde sie 2023 eingeladen. Als Künstlerin im New Digital Sector der Paris Photo (Kuratorin Nina Roehrs) zeigte Clement Werke in Zusammenhang der KI  – Galerie Kunst & Denker Contemporary. Alle Exponate beschäftigen sich mit der Manipulation des Menschen durch und mit KI-Technologie.

Erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Clement im Grand Palais Éphémère  Compression – eine kleine zylindrische Skulptur, geschützt unter einer Plexiglashaube. Dieses Kunstwerk beinhaltet alle ihrer bisher entstanden Arbeiten. Es handelt sich um eine synthetische DNA.

Dieses auch im Bonner Kunstmuseum Becoming Lost gezeigte Exponat verhielt sich analogistisch zu einer menschliche DNA. 

Ebenso berührten die beiden anderen Ausstellungsstücken Off-Target-Effekt und Believers die Thematik. Off-Target-Effekt stellt den Eingriff in die Genetik dar. Mit einer Genschere bedient man sich dem Gen, manipuliert dieses und verändert die DNA. Das ist zumindest in Deutschland (noch) verboten….In Believers demonstrierte Clement, was mit Hilfe von KI in den Kirchen möglich ist. Klerikale Gesänge und visuell mit Kunstköpfen ….

Die Künstlerin tritt nicht belehrend auf. Lapidar und lakonisch stellt sie die Problematik dar – was sich in (und mit) KI verbirgt.
 
Abgesehen von urheberrechtlichen Problemen wird auch der Anspruch auf Qualität, Originalität und auf die Kunst schwinden – nicht bei Louisa Clement.

2019: Remote Control  in Hannover (Sprengel Museum – Kurator Stefan Gronert) und Aachen (Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen – kuratiert von Andreas Beitin und Esther Boehle). Sehenswert war die Ausstellung; lesenswert der bilinguale Katalog, mit Essays von Jana Baumann, Andreas Beitin und Stefan Gronert, verlegt bei Hatje Cantz, ISBN 978-3-7757-4531-4
 

In Berlin (Galerie Eigen + Art) wurden 2020 erstmalig neue Werke gezeigt. Skulpturen: Bronzen, die lebensgrosse Abdrücke in positiver Form wiedergeben – dunkle Hüllen von Personen, absolute Leere ….: Omissions –  kuratiert von Louisa Clement und Marie Gerbaulet.

Zwischen Kunst und Wissenschaft bewegt sich Louisa Clement. Dass Sie mit dem Bonner Kunstpreis 2023 geehrt wurde, stellt in Hinblick ihrer verantwortungsbewussten Kunst keine Überraschung dar.

Zur Ausstellung in dem Bonner Kunstmuseum erschien ein illustrierter Katalog mit Texten von Louisa Clement, Stephan Berg, Barbara J. Scheuermann und Michael Stockhausen, Snoeck Verlag – ISBN SBN 978-3-86442-433-5

Sie präsentierte 2024 im Paula Modersohn-Becker Museum und zuletzt noch in der Kunsthalle Giessen, wie sich Kunst die digitalisierte Technologie in Verbindung mit KI aneignet, ohne dabei die eigene Souveränität aufzugeben. Clement’ Fingerzeig auf die Risiken für etwa Persönlichkeitsrechte et cetera war eindrücklich.
 

Louisa Clement erweist sich als Forscherin. Sie geht der Fragestellung nach, inwieweit sich etwa Wissen mit KI kombinieren lässt, letztlich gar KI Wissen okkupieren wird.

Sie schuf ein 1:1 Abbild, Körper-Scans von ihr. Die künstlichen Personen aus chloriertes Polyethylen (CPE Silikon), mit ausgesuchten Textilien bekleidet, haben ein Leben. Sie können ihren Kopf zum Beispiel der Gesprächsparnerin zuwenden, ihre Augenpaare wandern lassen – und sie haben eine Stimme. Sogar eine Conversation ist möglich. Die künstlichen Damen reagieren auf Frage oder beteiligen sich am Gespräch. Dadurch verändern sie ihren Horizont, erweitert sich das Sprachvermögen, ihren Wortschatz  – und sind manipulierbar.

Nicht selten werden Frauen von Männern ausschliesslich auf ihr Geschlecht und ihr äusseres Erscheinungsbild reduziert. Diese schlichte und maskuline Interpretation führt zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten, gar zu  Misogynie. Der weibliche Körper unterliegt einem Idealbild – in der Regel von Männern im Kopf  ersonnen. Und dass das Selbstwertgefühl der Frau wegen fehlenden Respekts, Wertschätzung und Anerkennung leidet, ist bekannt.

In der von Nadia Ismail kuratierten Ausstellung Double Bind in der Kunsthalle Giessen waren Clement’ Kunstfrauen zu erleben. Ob in diesen figürlichen Exponaten etwa Besucherinnen oder Besucher Sexpuppen für sich entdeckten, ist unbekannt. Auch das Kunstmuseum Stuttgart präsentierte ihre Werke : KI und eine zukünftige Gemeinschaft SHIFT – Katalog ISBN 978-3-86832-740-3 

Nach Bremen (Kunsthalle Bremen)  brachte Louisa Clement auch neue Werke mit wie mobil,  Photographien Dt1 und Dt2 und Danielfut20_25 Lucky Girl 4w (1), deren Aktualität in gesellschaftlicher Hinsicht nicht zu übersehen ist.

In diesem Jahr zeigte Clement in der Annka Kultys Gallery (London) neue Arbeiten zum Thema, die auch jetzt in Rostock zu sehen sind. Dort sind nun 10 Jahre Kunst von Louisa Clement nachzuvollziehen, kuratiert von Uwe Neumann. Die Exposition fading self-systems  kam durch die Kunsthalle Rostock und die Galerie EIGEN + ART Berlin zustande.

Bedauerlicherweise erscheint kein Katalog.
 
Louisa Clement – fading self-systems: Kunsthalle Rostock. 28. September bis 30. November 2025
 

Louisa Clement – Kunsthalle Rostock

Louisa Clement est probablement la seule artiste à s’intéresser de près au thème de l’intelligence artificielle (IA).

Son art est une prophétie de tous les maux qui nous attendent en raison du développement technologique, que beaucoup célèbrent sans discernement comme un progrès moderne et un cadeau du ciel.

D’autres, en revanche, mettent en garde contre l’IA, son influence et son utilisation abusive. Ce n’est pas un hasard si des organisations telles que l’INITIATIVE URHEBERRECHT s’efforcent de lutter contre cette situation inquiétante.

L’agence de presse dpa refuse également les images générées par l’IA (ou d’autres systèmes) et qualifiées à tort de  photographies ailleurs, tout comme la fondation suisse Reinhard von Graffenried, qui décerne le SWISS PRESS Award Photography, n’accepte aucune image produite à l’aide de l’IA ou d’autres outils de manipulation.

Récemment, la NZZ a dénoncé Getty Images. L’entreprise américaine ne fait pas la distinction entre les produits photographiques authentiques et non authentiques.

Dans certains milieux économiques et ailleurs, l’IA est accueillie et utilisée sans hésitation. Il s’agit notamment d’optimiser les processus de production. On n’y voit pas une action négligente, voire irresponsable – pourquoi le ferait-on ? Le fait que l’IA coûte leur emploi à de nombreuses personnes n’a aucune importance. Il s’agit de se livrer au capitalisme.

L’IA et d’autres tentent de priver les êtres humains de leur capacité à penser et à ressentir. Les résultats de ces processus sont censés représenter la nouvelle vérité. Beaucoup se laisseront tromper.

Louisa Clement s’est déjà immiscée dans le passé. Ses personnages artificiels en polyéthylène chloré, Representative, sont connus. Sa position artistique ne peut être ignorée ou passée sous silence.

Elle a été invitée à Paris en 2023. En tant qu’artiste du New Digital Sector de Paris Photo (commissaire Nina Roehrs), Clement a présenté des œuvres sur le thème de l’IA – Galerie Kunst & Denker Contemporary. Toutes les œuvres exposées traitent de la manipulation de l’être humain par et avec la technologie de l’IA.

Clément a présenté pour la première fois au public du Grand Palais Éphémère Compression, une petite sculpture cylindrique protégée par un couvercle en plexiglas. Cette œuvre d’art réunit toutes ses créations précédentes. Il s’agit d’ADN synthétique.

Cette œuvre, qui a également été exposée au musée d’art de Bonn Becoming Lost, se comportait de manière analogue à l’ADN humain.

Les deux autres œuvres exposées, Off-Target-Effekt et Believers, traitent également de ce thème. Off-Target-Effekt représente les interventions génétiques. À l’aide de ciseaux génétiques, le gène est utilisé, manipulé et l’ADN modifié. Cela est (encore) interdit, du moins en Allemagne…

Dans Believers, Clement a montré ce qu’il est possible de faire dans les églises à l’aide de l’IA. Chants cléricaux et visuellement avec des têtes artificielles…

L’artiste ne se montre pas moralisatrice. Elle présente le problème de manière concise et laconique : ce qui se cache dans (et avec) l’IA.

Outre les problèmes de droits d’auteur, les exigences en matière de qualité, d’originalité et d’art disparaîtront également, mais pas chez Louisa Clement.

2019 : Remote Control à Hanovre (Sprengel Museum – commissaire Stefan Gronert) et Aix-la-Chapelle (Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen – commissaires Andreas Beitin et Esther Boehle) L’exposition valait le détour ; le catalogue bilingue avec des essais de Jana Baumann, Andreas Beitin et Stefan Gronert, publié chez Hatje Cantz, ISBN 978-3-7757-4531-4

À Berlin (Galerie EIGEN + Art), de nouvelles œuvres ont été présentées pour la première fois en 2020. Sculptures : des bronzes qui reproduisent des empreintes grandeur nature sous forme positive – des enveloppes sombres d’êtres humains, un vide absolu… Omissions – sous le commissariat de Louisa Clement et Marie Gerbaulet.

Louisa Clement évolue entre l’art et la science. Le fait qu’elle ait reçu le prix d’art de Bonn 2023 n’est pas une surprise compte tenu de son art responsable.

À l’occasion de l’exposition au Kunstmuseum Bonn, un catalogue illustré avec des textes de Louisa Clement, Stephan Berg, Barbara J. Scheuermann et Michael Stockhausen a été publié aux éditions Snoeck – ISBN SBN 978-3-86442-433-5

En 2024, elle a montré au Paula Modersohn-Becker Museum et récemment à la Kunsthalle Gießen (commissaire d’exposition Nadia Ismail) comment l’art s’approprie la technologie numérique en lien avec l’IA sans pour autant renoncer à sa propre souveraineté. Clement a mis en évidence de manière impressionnante les risques pour les droits de la personnalité, etc. Catalogue ISBN 978-3-86206-906-4

Louisa Clement se révèle être une chercheuse. Elle examine dans quelle mesure la connaissance peut être combinée à l’IA et si l’IA finira par s’approprier la connaissance.

Elle a créé une reproduction à l’échelle 1:1, des scans de son corps. Les personnes artificielles en polyéthylène chloré (silicone CPE), vêtues de textiles sélectionnés, ont une vie. Elles peuvent par exemple tourner la tête vers leur interlocutrice, laisser leur regard vagabonder – et elles ont une voix. Il est même possible de discuter avec elles. Les femmes artificielles réagissent aux questions ou participent à la conversation. Elles élargissent ainsi leur horizon, développent leurs compétences linguistiques, enrichissent leur vocabulaire – et sont manipulables.

Il n’est pas rare que les femmes soient réduites par les hommes à leur sexe et à leur apparence. Cette interprétation simpliste et masculine conduit inévitablement à des injustices, voire à de la misogynie. Le corps féminin est soumis à une image idéale qui a généralement été conçue par des hommes. Et l’on sait que l’estime de soi des femmes souffre d’un manque de respect, d’appréciation et de reconnaissance.

Les femmes artistiques de Clement ont été présentées dans l’exposition Double Bind organisée par Nadia Ismail à la Kunsthalle de Giessen. On ne sait pas si les visiteurs ont découvert des poupées sexuelles dans ces œuvres figuratives. Le Kunstmuseum de Stuttgart a également exposé ses œuvres : IA et une communauté future SHIFT – Catalogue ISBN 978-3-86832-740-3

À Brême (Kunsthalle Bremen), Louisa Clement a également présenté de nouvelles œuvres telles que mobil, les photographies Dt1 et Dt2 ainsi que Danielfut20_25 Lucky Girl 4w (1), dont l’actualité sociale ne peut être ignorée.

Cette année, Clement a présenté à la Annka Kultys Gallery (Londres) de nouvelles œuvres sur ce thème, qui sont actuellement également exposées à Rostock. On peut y découvrir 10 ans d’art de Louisa Clement, sous le commissariat d’Uwe Neumann. L’exposition fading self-systems » a été réalisée par la Kunsthalle Rostock et la galerie EIGEN + ART Berlin.

Malheureusement, aucun catalogue ne sera publié.

Louisa Clement – fading self-systems : Kunsthalle Rostock. Du 28 septembre au 30 novembre 2025

 
Kunsthalle Rostock
Hamburger Straße 40
18069 Rostock
Telephon 0049  381 44 04 05 15
info@kh-rostock.de
 
Öffnungszeiten – Horaires
Dienstag bis Sonntag 11h – 18h
Mardi au dimanche 11h – 18h
 
Galerie Eigen+Art