Picasso – Giacometti – das Rendez-vous von Paris: Musée Picasso
Schon bei der Eröffnung des Musée Picasso 1985 war Alberto Giacometti zugegen. Er sorgte für die Möblierung. Seine auf zarte Füsse gestellten Sessel und Bänke, die Illuminationen, alles war damals zum Empfang Pablo Picassos Werke aufgefahren – und jetzt weiterhin präsent – auch wenn den Leuchtern oder Sitzgelegenheiten vermutlich selten Aufmerksamkeit zuteil wird. Doch damals wie heute passt das Interieur in das Hôtel Salé im Pariser Marais.
Ganz besonders auch jetzt: Président Laurent Le Bon lädt ein zu: Picasso -Giacometti.
Es geht in dieser von Catherine Grenier mit Serena Bucola-Mussely und Virginie Persidot kuratierten Exposition nicht um Relationen, Wertigkeiten oder andere Parameter eines Concours. Es geht um ein Rendez-vous der beiden so wichtigen Künstler. Es geht um Dialoge zwischen Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen, wobei beiden Artisten jeweils (eigene) Separee eingerichtet wurden, eigentlich Räume der Entspannung nach niveauvollen Zwiegesprächen.
Der Pacours ist in 14 Categorien gegliedert. Die Säle, übersichtlich und anspruchsvoll gestaltet, widmen sich unterschiedlicher Phasen der beiden Kunstschaffenden – und der Genre und ihrer Formen.
Wie Skulpturen (Salle 2 „La sculpture moderne“), Zeichnungen, Gemälde. Und Themen wie Liebe (Saale 7, 8 und 9 „Éros et Thanatos“) und Tod (Salle 6 „Le vif et lemort“), Portraits (Salle 11 „L’amante et le modèle“).
Die sehenswerte Ausstellungen wird von einem Programm – das sich auch an die ganz jungen Besucherinnen und Besucher richtet – begleitet. Neben etwa Vorträgen und Dialogen sind auch mit dem Musée Picasso partnerschaftlich verbundenen Kunsthäuser aus Rio de Janeiro (Caixa Cultural), Santiago du Chili (Centre culturel de La Modena), Rome (Museo dell’Ara Pacis), Veroné (Palazzo Forti), Bruxelles (Bozar), Barcelone (Museu Nacional d’Art de Catalunya) und Buenos Aires (Museo de Arte Moderno) an Veranstaltungen beteiligt.
Die Exposition: Das Résumé dieser Künstler-Begegnung bedeutet einen grossen Gewinn: Für Pablo Picasso und Alberto Giacometti. Und für die Gäste des Hauses, die an dem Erfolg dieser beeindruckenden Kunstschau partizipieren dürfen und können.
Picasso – Giacometti – bis 5.Februar 2017
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Benjamin Katz ist Protagonist der Portrait-Kunst-Photographie. Kunstschaffenden wie Cindy Sherman, Eugène Leroy, Rosemarie Trockel,
Bei seinen Rendez-vous mit Künstlerinnen und Künstlern entstand eine besondere Beziehung, ein Vertrauen, ohne dass diese Photographien nicht realisierbar waren. Das offenbart diese Exposition – kuratiert von Emmanuelle de l’Ecotais.
Seine künstlerischen Anfänge gehen auf sein Studium zurück. Katz besuchte in Berlin die damalige Hochschule für Bildende Künste. Anfang der 60er Jahre machte er als Galerist Erfahrungen (mit Michael Werner – Galerie Werner & Katz), wandte sich aber dann dem photographischen Metier zu.
Ohne Zweifel, Benjamin Katz ist – charmant mit einer Prise Ironie und seiner sympathischen, sprachlich-unüberhörbaren Nähe zu dem Französischen – der Doyen der Kunst-Photographie. Grandios.
„You are my biggest inspiration“
„You are m biggest inspiration“, so der Titel der zum Monatsende zu besuchenden Exposition, kuratiert von Julia Garimorth, erlaubt einen grossen Einblick in ihre Lebenswelt.
Ihre künstlerische Präsenz appelliert an gesellschaftlich relevante Themen wie das Recht auf die eigene „sexuellen Identität“ oder das „coming out“.
Diese Intentionen greift die Ausstellung auf. Bereits in der Vergangenheit schon zeigte das bedeutender Kunsthaus an der Seine mit Ausstellungen Visionen auf, nahm sich kritisch gesellschaftlichen Themen an und führte so das kunstinteressierte Publikum an Situationen und suchte auch folgerichtig den Konflikt.
In dem beim HirmerVerlag (ISBN 978-3-7774-2614-3) erschienenen zweisprachige rosé-fabig eingebundenen Buch zur Ausstellung gibt – versehen mit einem Vorwort „Depuis toujours ou presque“ von Fabrice Hergott (Direktor des Museums) – Julia Garimorth, Kuratorin der Exposition, in ihrem Beitrag „Eva & Adele sur la scene de la vie“ für das Kunst-Paar erneut die Bühne des Lebens frei – prägnant…. und der Gesellschaft die Chance, sich mit sozialen Aktualität von Transgender, Hermaphroditismus und Intersexualität auseinanderzusetzen.
Neben Videoinstallationen zeigt die Schau, ein umfangreiches Konvolut an Polaroids, Kostüme und Accessoires
Eva & Adele, Skulpturen und zugleich permanente Performance….. – ab 30.September 2016 (bis 26.Februar 2017)
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Louis Faurer – Fondation Henri Cartier-Bresson
Louis Faurer verliess Philadelphia, um in New York seine Zukunft zu entdecken. Dort stiess er auf Robert Frank. Faurer zog bei ihm ein und kampierte auf einer Matratze. Sie fanden sich – auch wenn jeder seine (eigene) Entwicklung machte.
Dass Faurer unter anderem für Harper’s Bazaar tätig war, also im Modemilieu, sind den in der in der Fondation Henri Cartier-Bresson ausgestellten Photographien nicht anzumerken.
Faurer hatte seinen eigenen Stil nicht von „fremdbestimmten Verhältnissen“ beeinflussen lassen. Wer ihn als Modephotographen stigmatisiert, wird seinem Œuvre nicht gerecht.
Das beweist die feine Exposition.
Louis Faurer in Paris bis 18.Dezember 2016: Fondation Henri Cartier-Bresson